Ohne Raucher geht's aucher …

Heute ist wieder mal so ein besonderer Tag vorübergegangen ohne dass er tatsächlich gewürdigt worden wäre, dabei gibt sich die WHO damit seit 20 Jahren alle Mühe. Die Rede ist vom Weltnichtrauchertag, der seit 1992 auch jedes Jahr ein anderes Motto hat.

Am lustigsten mir vorzustellen finde ich gleich das erste: “Ohne Rauchen zum Orgasmus!” Damals wagte man noch auszusprechen, worum es eigentlich den Rauchern wirklich geht: sexuelle Befriedigung. Das Rauchen ist tatsächlich nur Ersatzbefriedigung für Leute, die für ihren Geschmack zu wenig Sex haben.

Man stelle sich folgendes Szenario vor, ein Arbeitskollege entschuldigt sich kurz mit den Worten “wenn mich wer sucht, ich bin mich nur kurz selbst befriedigen”. Undenkbar! Maximal heimlich auf der Toilette!! Den Schniedel in der Hand zu halten ist gesellschaftlich nicht akzeptabel, das phallus-ähnliche Symbol der eigenen Potenz lässig zwischen den Fingern zu haben aber durchaus. In der Schulzeit soll häufig es Burschen geben, die gemeinsam um die Wette wichsen. Erwachsene messen ihre Potenz nicht mehr ganz so offen gegeneinander, aber die gemeinsame Zigarettenpause bleibt nichtsdestotrotz eine Selbstbefriedigung in der Gruppe.

Der erste Schritt zur Heilung ist sicherlich der, sich seine Abhängigkeit von sexueller Stimulierung einzugestehen und als wahren Grund für den Zigarettenkonsum zuzugeben. “JA, ich bin Raucher, weil ich Dich, Frau Kollegin, jetzt eigentlich gerne vögeln würde, aber nicht darf.”

Überhaupt sind gute Männer heutzutage Mangelware, weshalb immer mehr Frauen zum Glimmstengel greifen. Dieser Stengel bleibt ihr wenigstens treu und stramm ergeben während sie an ihm saugt. Frauen haben von Mutter Natur einen vielfach feineren Geruchssinn als Männer mitbekommen, der unter dem Gestank auch viel mehr leidet. Es ist also eine Kompensation der höchsten Not für ihre Sinne, wenn die Frau sich freiwillig in eine Aschenbecher-Aura hüllt. Sie denkt wohl: “Wenn mich schon keiner küssen will, denn gebe ich ihnen wenigstens einen Grund es nicht zu wollen.” Knoblauch soll einen ähnlichen Effekt haben, ist aber wesentlich gesünder für die Blutgefäße.

Allen Lösungsansätzen für das gesundheitliche Raucherproblem zum Trotz muß ich leider konstatieren, dass diese zum Scheitern verurteilt sind, wenn nicht das sexuelle Grundproblem gelöst wird. Ich fordere daher, dass das AMS (Arbeitsmarktservice) auch beginnen soll Ehepartner zu vermitteln. So kann zumindest den Menschen geholfen werden, die sich vom Arbeitsmarkt ungeliebt fühlen und ihnen eine gewisse Chance gegeben werden, dass sich wer findet, der sie schon liebt.

Studien zeigen nämlich, dass sich Raucher zwar in allen Gesellschaftsschichten finden, aber in den schlecht bezahlten und schlecht ausgebildeten Jobsüberproportional mehr vertreten sind. Leute die für sonst nichts zu gebrauchen sind, können sich aber immer noch als liebevoller Partner erweisen. Manch ein Barkeeper ist ein wahrer Hengst im Bett … angeblich …

Ich bin überzeugt, dass jeder ehrliche Raucher liebend gerne sein Laster gegen die selbe Menge an Sex eintauschen würde, wenn er könnte. Mir wird keiner meiner werten Lesen widersprechen, dass Geschlechtsverkehr um ein vielfaches gesünder als das Rauchen ist. Eigentlich sollte es ihn auf Krankenschein geben.

Leider werden die meisten Raucher frustriert wie bisher weiterrauchen, weil für sie keinerlei Aussicht auf mehr (Männer) oder besseren (Frauen) Sex besteht. Sex macht halt glücklich, wenn man rechtzeitig darauf schaut, dass man ihn hat, wenn man ihn braucht.

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Film Preview: Zodiac

Der neue Thriller Zodiac basiert auf dem Buch von Robert Graysmith, der nach jahrelanger Recherche die Identität eines besonders raffinierten Serienkillers herausfand, der seine Morde durch Briefe an die großen Zeitungen ankündigte.

Der Autor, gespielt von Jake Gyllenhaal, arbeitete bei einer dieser Zeitungen als Cartoon-Zeichner und kam so eher am Rande zu den Ereignissen, wurde aber mehr und mehr hineingezogen, als klar wurde, dass der Killer die Polizei und die Media an der Nase herumführt. Robert Downey Jr. als Haupt-Reporter, Mark Ruffalo als Inspektor sind zwei bekannte Schauspieler, die auch ihre Rollen sehr gut spielen.

Die ersten zwei Drittel des Filmes haben viel Spannung und einen Touch von Horror, wenn ich einen Kritikpunkt finden sollte, dann würde ich bemängeln, dass die Spannung gegen Ende doch drastisch abflaut und für die 2:38 Std. doch etwas langatmig wird. Aber das ist wahrscheinlich so vom Autor gewollt, der damit illustriert, wie sehr sich die Ermittlungen der verschiedenen involvierten Organisationen zersprageln, weil es der Mörder versteht seiner Leidenschaft über die Bundesstaat-Grenzen hinweg in verschiedenen Jurisdiktionen zu fröhnen. Doch gesamt muß ich dem Film mein Lob aussprechen, selten wurde eine “true story” so gekonnt zu einem spannenden Film verarbeitet.

Kommt vermutlich am 1. April in Österreich ins Kino

 

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Allergisch auf Plastik-Karten

Die Warmfront und der frühe Sommer bescherten Österreich Rekordausmaße an Pollenbelastung. An diesem Wochenende sahen sich sogar Leute zu nießerischen Äußerungen veranlaßt, die sich ansonsten nicht zu den regulären Pollen-Allergikern zählen.

Mir selbst triefte die Nase jedes Mal, wenn ich mich im Cabrio oder auf der Restaurant-Terasse im Freien befand. Ich hatte leider mein Antihistamin-Nasenspray vergessen, die tägliche Clarityn Tablette half kaum.

Gerade rechtzeitig zum wöchentlichen Arbeitsbeginn in einem Büro ohne Klimaanlage traf die Kaltfront ein. Am Bahnsteig frohren mir beinahe die Ohrläppchen ein, während ich erst in Haag, dann in St. Valentin auf meinen Zug wartete. Ich war froh, dass ich niemals länger als eine Minute warten mußte.

Das Ticket hatte ich vorsorglich bereits gestern Abend ausgedruckt, leider zum Normalpreis der zweiten Klasse, weil ich meine (provisorische) Vorteilscard nicht dabei hatte. Die ÖBB ist leider gänzlich auf diese Plastikkarte angewisen, ohne die gar nichts geht.

Viele Menschen wünschen sich, es gäbe nur mehr eine Karte, die gleichzeitig als Identifikation, Zahlungsmittel, Fahrausweis und Führerschein fungieren würde. Aber dies haben paranoide Datenschützer bereits viele Male vereitelt. Das wäre wahrlich ein Horror-Szenario, wenn die großen bösen Konzerne wüßten, dass ich alle Führerscheine (außer D) habe, gerne beim Billa einkaufe, am Wochenende zu meinem Schatz aufs Land pendle und schöne Geschenke für sie bei Swarovski gekauft habe. Ach und dass ich diese mit meiner goldenen Visa-Karte bezahlt habe, weil ich dann wieder einige zusätzliche Flugmeilen bekomme. 

Eben weil das so schrecklich ist, muss ich gezählte 10 Plastikkarten in meiner kleinen Geldbörse mitführen, will man für alle Fälle gerüstet sein:

  1. EU Führerschein (ID und Gruppen A, B, C, E, F)
  2. eCard der Sozialversicherung
  3. Jahreskarte der Wiener Linien
  4. Maestro Bankomatkarte
  5. ÖAMTC Club Karte (Hilfe für Auto und Motorrad, Versicherung)
  6. Goldene VISA Karte (Miles&More)
  7. Goldene Diners Club Karte (Miles&More)
  8. Reiseversicherungskarte meines Arbeitsgebers
  9. Cineplexx Moviecard (Zahlen von günstigeren Karten)
  10. Akakiko Kundenkarte (Sammeln von Punkte)

Ich liege mit dieser Zahl vermutlich im guten österreichischen Durchschnitt, zumindest die ersten fünf Karten hat wahrscheinlich jeder normale Wiener immer bei sich.

Lustigerweise wurde der Urvater aller Plastik-Karten von seinem eigenen Erfolg überlebt. Jeder weiß etwas mit dem Begriff “Scheckkarten-Format” anzufangen, aber praktisch niemand mehr besitzt so eine Scheckkarte, weil – anders als in den USA – bei uns Schecks als reguläres Zahlungsmittel längst ausgestorben sind. 

Wir können uns mit Sicherheit glücklich schätzen, dass noch niemand eine Allergie auf Plastik-Karten erfunden hat. Denn dann würden wir ALLE mit triefenden Nasen herumlaufen. Unmittelbare Rettung ist aber noch keine in Sicht, am vielversprechendsten sind die Pläne der Mobiltelefon-Industrie.

Wer hat mehr? Wer hat andere? Wie löst Du das Problem der vielen Karten?

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Business Class auf Schiene

Als ich heute in der Früh meinen Rucksack packte, vergaß ich ein wichtiges Detail: meine provisorische Vorteilscard. Die Plastik-Karte ist ja schon monatelang auf dem Postweg und der Mitarbeiter im ÖBB-Callcenter erklärte mir, dass das 3 Monate dauern kann, denn so lange ist das Provisorium ja auch gültig.

Aber ohne den Kaas-Zettel kein günstigerer Tarif. So buchte ich zum Trotz den teuersten Tarif, den ich finden konnte: erste Klasse Abteil mit Platzreservierung, Kosten EUR 36,10.

Eine Sitzreservierung zu haben, stellte sich als kluge Wahl heraus, denn ich sah schon als ich die U-Bahn verließ, dass sich heute durch das verlängerten Wochenende ungewöhnlich große Menschenmassen von Wien aus nach Westen auf machten.

Mit dem ausgedruckten Ticket in der Hand begann ich meinen Sitzplatz zu suchen, fest entschlossen notfalls sogar den Zugbegleiter nach dem Weg zu fragen. Den Wagen der ersten Klasse fand ich auf Anhieb, ich erkannte ihn an einem weithin sichtbaren Einser, den jemand in freundlichem Weiß außen draufgemalt hatte.

Ich stieg hinten ein und etwa bei der Häfte des Wagens hatte ich das Beschriftungssystem durchschaut, ich war schon an der mir zugewiesenen Sitznummer 14 vorbei. Die Horde, die von hinten kommend nach vorne drängte, umging ich, indem ich vorne wieder ausstieg und einen neuen Anlauf von hinten nahm.

Ich inspizierte die Tafeln am ersten Abteil, 11, 12, 15, 16. “Hm,” dachte ich mir “da fehlt ja meine Nummer 14”. So setzte ich meinen Notfallplan in die Tat um und fand einen Zugbegleiter, der gerade im Gepäcksabteil einen Stapel von Tickets zwickte.

“Ich habe einen Reservierung für einen Platz, der nicht existiert!” forderte ich ihn heraus und gab ihm mein ausgedrucktes Ticket zur Ansicht.

Nach kurzem Studium des Ausdrucks und offensichtlichem Hirn-Rattern spuckte der ÖBB-Bedienstete das passende Rechenergebnis aus: “Da hamms wohl den Wagen ausgetauscht. Sie dürfen halt heute Business fahren.”

Die Business-Abteile der ÖBB haben 4 Sitze pro Abteil, in schwarzem Leder gehalten, die fehlende Nummer 14 nummeriert hier den Tisch dazwischen.

“Was aber wenn wer kommt und meint ‘des is ja mei Plotz’?”

“Das wird nicht passieren” sagte der Schaffner mit Bestimmtheit, die keinen Widerspruch duldete. Als sich der Zug dann in Bewegung setzte, mit mir und drei weiteren Passagieren im Abteil, glaubte ich ihm auch.

Business Class zu reisen hat auch Vorteile, wenn man gerne mit seinen Mitreisenden kommuniziert. So fragte ich gleich den Kommunikativsten unter ihnen, ob sie öfters in der ersten Klasse fahren würden.

Er offenbarte mir, dass er immer erste Klasse fahren, aber nur zweite Klasse zahlen würde. Der Schmäh ist, dass man als Journalist mit Presse-Ausweis, eine blaue “Vorteilscard Classic Presse” bekommen kann, die selbiges ermöglicht. Der Kollege zeigte mir dann seine Vorteilscard und tatsächlich stand da auf der Rückseite “Berechtigt zur Benützung der 1. Wagenklasse”.

Ich faßte den Entschluß mir auch so eine Spezialkarte zu holen … sobald ich meinen Presse-Ausweis im Papierchaos daheim lokalisiert habe.

Beim mobilen Bordservice, das auch bald vorbeischaute, bestellte ich mir einen Imbiß, da mir aufgrund des ausgelassenen Mittagessens mein Magen in den Kniekehlen baumelte. Um EUR 10,50 bekam ich einen Pennesalat mit getrockneten Tomaten und schwarzen Oliven, eine Thaisuppe mit Gemüse und Nudeln, einen Cappuccino und einen Rauch Ice Tea Pfirsich. Dann war die Geldbörse leer, aber wenig später meine Magen randvoll. Wesentlich zur Gemütlichkeit beim Essen trug der Tisch bei, den man bei jedem Sitzplatz im Business-Abteil ausklappen kann.

Auf dieser Unterlage klappte ich nach dem Essen meinen Laptop zum zweiten Mal auf, um den heutigen Bericht zu vollenden. Der Zwischenstopp in St. Pölten markierte die halbe Fahrtstrecke. Ich hätte meinen PC an der 230V Steckdose neben meinem Sitz anstecken können, aber der Akku hatte noch genug Saft für mehrere Stunden.

Am Ende des Artikels angekommen entdeckte ich das zweite Stück, dass ich daheim vergessen hatte: Mein mobiles Internet in Form meines UMTS Handys. So mußte der Upload auf mein Blog warten, bis ich wieder an einem zivilisierten Breitbandanschluß andocken konnte.

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Film Preview: Invincible

In meiner Freude über  den jüngsten Piratenfilm habe ich ganz vergessen das Review für den Film vom letzten Dienstag zu verfassen. Im Sneak Preview spielte es Invincible, die Verfilmung einer wahren Geschichte aus den Analen des American Football, die sich so oder so ähnlich vor 30 Jahren zugetragen hat.

Mark Wahlberg spielt einen Bartender namens Vince Papale, der Zoff mit seiner Frau hat, weil er arbeitslos ist und wie viele seiner Freunde aus der Arbeiterklasse Zuflucht beim Football-Spiel sucht. Diese versteht ihn aber nicht, sondern verläßt ihn schlicht und ergreifend.

Seine Leidenschaft für das Team der Philadephia Eagels samt einiger Schubser veranlassen Papale bei einer überraschend angesetzten Aufnahme-Probe des neues Coaches Greg Kinnear mitzumachen. Genauso überraschend übersteht er eine Ausscheidung nach der anderen um schließlich trotz seines Status als absoluter Underdog den begehrten Platz des Quarterbacks zu ergattern und so das Team wieder auf die Gewinnerseite zurück zu führen.

Der Film stammt aus dem Hause Disney und zeichnet sich besonders durch die wunderbare Optik aus. Die zahlreichen Spielszenen wurden durch Zeitlupeneffekte und gekonnte Kameraführung so auf die Leinwand gebracht, dass selbst Nicht-Kenner des Sports mitfiebern können und sich halbwegs auskennen.

Wahlberg und Kinnear spielen wie zu erwarten exzellent, speziell Marky Mark mimt glaubwürdig den Aussenseiter, der sich mit viel persönlichem Einsatz emporarbeitet und als Inspiration für seine Freunde in harten Zeiten dient.

Gut gemacht, keine unnötigen Spezialeffekte, es kommt die menschliche Komponente sehr gut zur Geltung. Empfehlenswert für American Football Fans wie auch für Menschen, die sich für persönliches Wachstum interessieren.

Kommt vermutlich am 1. Juni in Österreich ins Kino

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