Ende der Liebes-Müh

Das Problem mit den G’scheiten Männern ist, dass ihr Gehirn auf Hochtouren arbeitet, wenn sie von der Herzensdame länger nichts oder Inkongruentes hören. Das Hirn zermartert sich in allen Dimensionen und konstruiert immer verrücktere Szenarien und spinnerte Lösungsansätze zu denen das Herz dann auch prompt die passende Emotion liefert. Anders gesagt: das Idealbild wird immer idealer, die Eifersucht immer größer. Dank der jüngsten Entwicklungen konnte ich dies im Selbstversuch deutlichst studieren und kann jetzt sagen “Danke, dass ich das kennenlernen durfte, jetzt ist mir einiges klar” und mein Fazit ist: ich kann es absolut nachvollziehen, wie labile Persönlichkeiten in so einem Strudel z.B. Amok laufen oder sich umbringen, obwohl man von denen “so was nie gedacht” hätte. Gottseidank bin ich von Haus aus emotional stabil, auch wenn ich mich gelegentlich frage, ob ich überhaupt liebenswert bin. Meine Rettung aus der Seenot kam in Gestalt der Mutter der Angebeteten. Eine Stunde Telefonat und mein Emotionsgewässer ist wieder so still und glatt an der Oberfläche, als hätte der Sturm nie stattgefunden. Einzig tauchte man den Finger hinein, verspürte man mehr Wärme als gewöhnlich und ein leichtes Prickeln, eigentlich sogar angenehm. Esotheriker würden vermuten, dass der Rosenquarz (danke Y für den Tipp!) in meiner Hosentasche dafür verantwortlich zeichnet. Möglicherweise hat er mein Herz-Chakra geöffnet, so daß mein Herz gegenüber der weisen alten Dame komplett offen war. Mein ganzer Tag war gerettet, als sie sagte “ich habe einen sehr positiven Eindruck von Ihnen”. Wie dem auch sei, so eine Schwiegermutter hätte ich gerne, klingt kitschig, is es auch. Dies zu sagen verkniff ich mir, aber dieses Kompliment habe ich ihr dann doch gemacht: “Danke dass sie mich angerufen haben. Sie sind eine sehr schlaue Frau, jetzt weiß ich, wo Ihre Tochter das her hat”.

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