Geburtstag

Als ich an meinem Geburtstag aufwachte stellte ich einen neuen Negativ-Rekord fest. Noch nie taten mir so viele Stellen gleichzeitig weh. So kontaktierte ich alle mir bekannten Masseure, aber bis am Nachmittag konnte ich keinen erreichen. Der einzige Masseur, der mich gleich zurückrief, hatte sich bei einem Motorradunfall in der Sahara die Schulter ausgerenkt.

In der Früh begannen SMS und E-Mail einzutrudeln und gelegentlich klingelte das Telefon mit Glückwünschen. Ich freute mich über jede einzelne Glückwunschbotschaft, denn letztes Jahr hat sich niemand bei mir gemeldet. Das erste Mal beschenkt fühlte ich mich an diesem Tag, als ich in den Star Trek Nachrichten las, dass endlich feststeht, dass ein elfter Kinofilm gedreht wird. Angeblich soll es um die Zeit gehen, wo Kirk Spock auf der Starfleet Academie kennenlernt und der Film 2008 ins Kino kommen. Nachdem die letzte Star Trek Serie eingestellt worden war, dachten wir schon Star Trek wäre tot, aber hier kommt ein neues Lebenszeichen.

Um den Tag etwas zu geniessen machte ich mir 2 Avocado-Brote und fuhr in die Lobau, wo ich an meinem persönlichen Luxus-Schatten-Platz die Luftmatrazze aufblies und an meinem Liebesroman weiterlas. Übrigens habe ich amüsiert festgestellt, dass ich genau dieses Buch von Jude Deveraux noch nie gelesen hatte. Da kam dann endlich der Rückruf der Shiatsu Expertin und ich bekam einen Termin für eine Behandlung. Vor dieser gönnte ich mir noch einen Haarschnitt bei DM, alle anderen Friseure haben bekanntlich am Montag geschlossen. Ich wollte mich für meinen Geburtstags-Abend gut fühlen und gut aussehen.

Die Shiatsu Therapeutin stellte bei mir einen generell hohen Muskeltonus fest und schlußfolgerte, dass dies ein Hinweis darauf sei, dass ich unter Druck stände und vielleicht mit Unzufriedenheit zu kämpfen habe. Auch sie empfohl mir einen geregelten Tagesablauf, das dem mir fehlenden Element Erde entspricht. Nach der Behandlung fühlte ich mich deutlich besser.

Mein Geburtstagsessen war bei Yugetsu, wo wir immer wieder gerne fein tafeln. Diesmal aber gab es Teppan Yaki. So nennt man, wenn ein Koch vor deinen Augen auf einer Stahlplatte das Essen zubereitet und dabei teilweise akrobatische Einlagen liefert. Zum Nachtisch empfielt sich bei der Gelegenheit das flambierte Eis mit Früchten, bei denen der Koch feurige Muster auf die Herdplatte malt, nachdem das Licht abgedunkelt wurde.

Besondere Freude machte mir mein Bruder, der mir ein Handtuch und ein Bettzeug mit Playboy(TM) Aufdruck schenkte. Ich hatte erwähnt, dass ich vielleicht doch lieber “International Playboy” wäre und so war das ein sehr passendes Geschenk.

Mit der netten Gesellschaft gingen wir dann auf Cocktails in die Innenstadt und ich genoss die entspannte und ausgelassene Stimmung. Immerhin noch zu Fünft fielen wir in ein Karaoke-Lokal ein, das dritte, das wir aufsuchten, denn das erste ist noch nicht eröffnet und das zweite war zu voll. So kam ich noch dazu einige Songs zum besten zu geben und meine lieben Begleiter gaben mir das schönste Geburtstagsgeschenk mit ihrer Achtung und ein paar Worten des Lobes.

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