Sit and Go!

Inspiriert vom Casino-Flair des letzten James Bond Filmes begann sich auch mein Bruder, der Opern-Tenor, für Poker zu interessieren. In meinem Wohnzimmer erklärte ich ihm die wichtigsten Grundprinzipien erfolgreichen Turnier-Spielens und dann sah er sich auch schon gewappnet, sein erstes kleines Turnier zu probieren.

Zum Bond-Feeling gehört natürlich entsprechendes Outfit und Atmosphäre. So warfen wir uns in Schale und gingen zunächst noch zum besten Japaner in Wien. Danach meldeten wir uns im Casino auf der Kärntnerstrasse für ein Turnier an und während wir warteten trank ich einen Vodka Martini mit Olive und Dieter Whisky. Dabei fielen mir einige Gesichter auf, die ich aus der Poker-World kenne, wo ich sonst immer spiele. Sind das etwa Wölfe im Schafpelz?

Die Casinos Austria machen veranstalten jeden Freitag und Samstag für Poker-Anfänger so genannte “Sit-and-Go”-Turniere. Dabei bringen bis zu 11 Leute ein Buy-In von 25 EUR (Fr) bzw. 50 EUR (Sa) und spielen in etwa einer Stunde ein Holdem-Turnier, bei dem die Blinds alle 15 Minuten erhöht werden. Die gesamten Einsätze werden dann unter den ersten drei Plätzen aufgeteilt. Platz 3 bekommt etwa seinen Einsatz zurück. Platz 2 das Dreifache und Platz 1 das Siebenfache. Anmelden kann man sich ab 19:30, gespielt wird sobald ein Tisch voll ist, zumeist 3 Turniere.

Beim ersten Turnier stimmten Können und Glück für mich, so dass ich den zweiten Platz erreichte. Dieter, der zum ersten Mal an einem Poker-Tisch gesessen hatte, spielte etwas zu zaghaft und schied auf Platz 8 aus. Vom Gewinn kaufen wir uns in das zweite Turnier ein. Von da an war Dieter mit vollem Einsatz dabei.

Dieter bei seinem ersten Poker-Turnier

Wir sahen mit Genugtuung, dass die Profi-Ungustl alle einer nach dem anderen ausschieden. Es war interessant zu sehen, dass man beim Hinsetzen zum Tisch gleich sehen konnte, wer viel spielt und wer nicht. Die Gewohnheitszocker hatte nämlich alle immer ein paar Chips in der Hand mit denen sie sich spielten, während die echten Neulinge ihre Chips nur zum Setzen anfassten.

Wie ich es ihm geraten hatte spielte mein Bruder nur gute Hände und als noch 4 Leute im Rennen waren hatte er das nötige Glück um sich auf einen bezahlten Platz zu bugsieren. Als dem Spieler neben ihm plötzlich die Chips ausgingen, fand er sich auf dem lukrativen zweiten Platz, nicht schlecht für einen Anfänger!

200 EUR Buy-In, Gewinn 296 EUR, der Überschuss bezahlte alle anderen Ausgaben des Abends, zu denen noch ein Besuch bei McDonalds und Cocktails in der Onyx-Bar hinzukamen.

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