Ich getraue mir, ohne Angst um mein Hetero zu haben, einzugestehen, dass ich schon als Jugendlicher bei fast allen bekannten ABBA-Songs mitsang, dann geriet die Band wieder in Vergessenheit bei mir, bis ich eher zufällig bei einem Windtunnel-Training nahe London mir spontan das Mamma Mia! Musical anschaute und erneut begeistert war. Ich war verzückt, als ich erfuhr dass nun 3 Jahre später eine Verfilmung ins Kino kommen würde: Mamma Mia! schlägt ein.
Allen voran zwitschert natürlich die brilliante Grande Dame Meryl Streep, die singt und tanzt als wäre sich Mitte Vierzig, statt 59. Als sie den Song “The Winner Takes It All” in Stockholm für das Voice-Over aufnahm, nannte sie der Komponist Benny Andersson “ein Wunder”, weil sie hierfür nur einen Take brauchte.
Die gleichermassen hübsche wie gesanglich talentierte Amanda Seyfried schaffte mit Mamma Mia! den Sprung vom TV auf die grosse Leinwand, sie spielt die Tochter von Meryl Streep, die gleich alle drei potentiellen Väter auf die romantische Insel zu ihrer bevorstehenden Hochzeit einlädt: Pierce Brosnan, Stellan Skarsgård und Colin Firth.
Dass diese drei Väter besser schauspielern, als sie singen können, das war mir schon von vornherein klar. Dennoch gibt es volle Punktezahl für den ganz passablen Versuch einiger Duette mit Meryl, auch wenn das Kinopublikum sich durch diese eher zum Lachen veranlasst sah. Da merkt man wenigstens, dass sie sich echt bemühen und nicht einen Milli Vanilli vorschieben, er ihnen die Lieder singt.
Das ist auch gut so, denn Lachen und Fröhlichkeit sind die beiden wichtigsten Assets dieses Feel-Good-Movies. Ich sage: die Umsetzung ist perfekt, der Spagat wurde vollbracht das Bühnen-Musikal auf eine bildhübsche griechische Insel zu transplantieren. Als ich den Kinosaal verließ hatte ich immer noch einige Melodien auf den Lippen.