Eistee, oder wie es korrekt auf Englisch heisst “iced tea”, ist ein beliebtes Getränk, welches in seiner ursprünglichen Form genauso erfrischend wie gesund ist. Leider hat die Kommerzialisierung dazu geführt, dass Lokale nur selten “echten” Eistee servieren. Hier ein Rezept für den Hausgebrauch.
Der Marktführer Lipton hat zwar einerseits den Eistee als Alternative zu picksüssen Softdrinks populär gemacht. Andererseits enthält eine 500 ml Flasche Lipton Eistee Zitrone 30,5 g Invertzucker pro 500 ml. Dies entspricht etwa 10 Stück Würfelzucker, welche in Österreich jeweils ca. 3 Gramm wiegen. Ein ganzer Liter von dem Getränk schlägt dann also mit 20 Stück Zucker zu Buche.
Kein Wunder also, dass man auch von einem Becher Eistee bei McDonalds einen Zucker-Rausch bekommen kann. So ist es mir im März passiert, als ich während meiner Diät begonnen hatte, Kohlehydrate zu sparen. In der Hoffnung, das geringste Übel zu haben, hatte ich mir zu einem Salat beim Mäcky einen Eistee bestellt. Den Rest des Abends war ich dann nervös, fahrig und schlichtweg “high”. Lesson learned!
Die Faustregel für die Wasseraufnahme beträgt 30-40 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Bei meinen 68 Kilo wären das etwa 2 Liter. So gut das Wiener Hochquellenleitungswasser schmeckt… es wird auf Dauer schon langweilig. Mit ein wenig Voraussicht hat man einen Liter selbst hergestellten Eistee im Kühlschrank.
Eistee Tricolore
Der größte Vorteil selbst Eistee herzustellen ist, dass man sich die Zutaten aussuchen und die verwendete Zuckermenge selbst bestimmen kann. Ich habe ein Drittel der Menge von Lipton gewählt: zwei Esslöffel Staubzucker auf 1,5 Liter. Ein Esslöffel Zucker wiegt etwa 13 Gramm. 26 durch 3 entsprechen also 8,6 Gramm auf einen halben Liter. Da bei Eistee praktische alle Kalorien aus Zucker kommen bedeutet eine Drittel des Zuckers auch ein Drittel der Kalorien: 40 kcal statt 125 kcal für den halben Liter.
Wer es gerne noch kalorienarmer will, der kann die Zuckermenge noch weiter reduzieren oder zB. das geniale Xylit (“Birkenzucker”) verwenden. Das hat die Hälfte an Kalorien bei gleicher Süßungskraft und das obendrein vorbei am Insulin-Stoffwechsel. Allerdings leider von der österreichischen Zucker-Lobby totgeschwiegen und boykottiert. Aber das ist eine andere Geschichte …
Ich nenne es Eistee Tricolore, weil sich die Attribute von 3 verschiedenen Tees kombinieren: Das leicht bittere (und Koffein) vom Schwarztee, eine fruchtige Note vom Früchtetee, und ein erfrischender kühler Abgang dank der Pfefferminze. Die drei Farben Rot, Grün und Schwarz bilden einen harmonische Koalition.
Für gewöhnlich sind Früchte-Tees aromatisiert. Nicht so bei den beiden genannten Tees von Ja! Natürlich! Deswegen habe ich diese ausgewählt. Dies erspart uns die unnötige künstliche Aromastoffe, denn wir wollen das Ergebnis unbeschwert in rauen Mengen geniessen können.
Zutaten
Du benötigst:
- 1,5 Liter Wasser, kochend aus dem Wasserkocher
- 2 Teepyramiden Ja! Natürlich! Pfefferminztee
- 2 Teepyramiden Ja! Natürlich! Früchtetee
- 2 Esslöffel Schwarztee lose, z.B. Flowery Broken Orange Pekoe (FBOP) von Teekanne
- 2 Esslöffel Zucker
- Saft einer Zitrone oder Limette
Das Wasser im Wasserkocher zum Kochen bringen. Alle Tees in einer ausreichend grossen Kanne damit übergiessen und etwa 8 Minuten ziehen lassen. Dann die Teebeutel und das Teesieb mit dem Schwarztee entfernen und das Gebräu auskühlen lassen, bis es maximal handwarm ist. Den Zucker und Zitrussaft hinzufügen und umrühren.
Entweder in ausreichend grosse Flasche füllen, oder die Teekanne in den Kühlschrank kalt stellen. Eine verschlossene Flasche hat den Vorteil, dass das Wasser nicht ausdampfen kann. Zu viele freie Wassermoleküle lassen den Eisbelag im Kühlschrank schneller wachsen.
Wenn man nicht auf vollständige Kühlung warten will, dann kann man mit 3 Eiswürfel pro Glas nachhelfen. Ebenso sollte man den Eistee zur Mittagszeit servieren. Denn ohne Eis wäre er ja nicht “iced”.
Fazit
Mit etwas Voraussicht kann man in ca. 1 Stunde ein erfrischendes Getränk zaubern, das einen dabei unterstützen kann die nötige tägliche Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten, ohne dass es langweilig wird. Fortan wird sich in meinem Kühlschrank immer eine Liter von Eistee Tricolore finden.