Endlich 40

… jetzt muss ich nur noch erwachsen werden.

Am 24. Juli feierte ich im kleinen Rahmen meinen 40. Geburtstag. Ich kann mich nicht erinnern in den vorangegangenen 17 Jahren jemals so viele Gäste in meiner Wohnung gehabt zu haben. Und auch nicht, dass meine Küche jemals vorher Schauplatz eines tollen Buffets war.

Für mich ist das Ende meines 40. Lebensjahres eine wunderbare Chance neu anzufangen. Es ist nunmehr das zweite Mal, dass ich als Single in meine Wohnung gezogen bin. Das erste mal verlegte ich meinen Hauptwohnsitz am 9. Juni 1997 nach Wien, das zweite Mal am 4. April 2014. Da ich das bisher auch noch nicht gefeiert hatte, fungierte mein Festl auch als Housewarming Party.

Bei den Entwürfen für mein Geburtstags-T-Shirt kamen mir Sprüche unter wie “ich bin nicht 40, ich bin 18 mit 22 Jahren Erfahrung”. Aber ich glaube ich brauche meine Jahre in keinem Fall verstecken. Glaubt mir ja sowieso keiner, dass ich schon so “alt” bin.

Oliver mit 40

(Foto von Isabella Ohlicher, nicht retouchiert)

Deswegen entschied ich mich für die Aufschrift “40 – The New Beginning”, weil ich das Gefühl habe, dass das Ganze für mich ein Neuanfang ist. Ich kann alles neu oder besser machen was ich vor 17 Jahren verbockt habe, mit dem Wissen von heute.  Vielleicht bin ich sogar in besserer physischer Verfassung als damals.

Trotz anderer Vorschläge folgte ich meiner Intuition die Party bei mir in meiner Wohnung zu veranstalten. Feng Shui sagt ja, dass dein Domizil ein Abbild Deines Lebens darstellt, und andersrum. Liebe Freunde zu mir zu bitten kann also auch als Symbol dafür gesehen zu werden, dass ich alte und neue Freunde in mein Leben einlade.

Ich verteilte auch an alle meine Nachbarn ein Flugblatt bei dem ich mich kurz vorstellte und sie einlud mit mir auf “gute Nachbarschaft” anzustossen. Ich dachte mir, dass meine gewinnende Art (und ein Buffet) eine Anziehungskraft haben würden. Aber das Ergebnis dieser Aktion war enttäuschend: mir wurde mal wieder vor Augen geführt, dass die meisten Leute kein Interesse an neuen Kontakten haben. Mehrere meine Flugblätter landeten schnurstracks im Altpapier-Korb unterhalb der Postkästen. 

“Oh well…” wie der Amerikaner sagt… 

Der Brauch mit den Kerzen

5 Leute konnten oder wollten nicht kommen; dennoch waren wir am Ende 7 Personen, sogar noch mit freien Sitzgelegenheiten. Willi und Eszti hatten den Geburtstagskuchen gestiftet, auf dem Christian es tatsächlich schaffte 40 brennende Kerzen zu montieren. Etwas tiefer Luft geholt, und ich konnte alle in einem Atemzug auspusten. Das bringt noch mehr Glück!

Der Brauch mit den Geburtstagskerzen geht übrigens auf die alten Griechen zurück. Diese steckten Kerzen in Honig-Kuchen, die sie der Göttin Artemis opferten. Das sollte Glück und die Erfüllung von Wünschen bringen. Artemis war die Göttin der Jagd, des Waldes und die Hüterin von Frauen und Kindern.

Manche Quellen sprechen davon, dass der Rauch, der beim Ausblasen der Kerzen entsteht die Wünsche in den Olymp tragen würde. Andere davon, dass es schwer ist, ein Stück Kuchen zu essen, solange die Kerze noch brennt. Ich bin in jedem Fall dankbar für die Chance dass ich mein Lungenvolumen unter Beweis stellen durfte. Ich habe zwar vergessen mir etwas konkretes zu wünschen, aber generisches Glück kann ich immer brauchen.

Begin mit Überfluss

Nach dem Ende der Party war natürlich noch massenhaft Speis´ und Trank vorhanden. Aber das störte auch nicht weiter. Wenn wir von Symbolen reden, dann ist es wohl besser das 41. Lebensjahr im Überfluss zu beginnen, als mit einem Mangel.

Folgendes Foto zeigt das vollständige Buffet:

Buffet

Zwei der Freunde, die am Tag der Feier nicht konnten, kamen stattdessen zum Brunch zu mir. So konnte ich diese ebenso ausführlich verköstigen. Am Nachmittag lieferte ich das Buffet per Motorrad dann einer weiteren Freundin, die aufgrund ihres 6 Monate alten Kindes nicht hatte kommen können.

Ich nenne es “Essen auf Rädern”:

 Essen auf Rädern

Diese Ausflug machte mich auch grossen Spass. Nicht dass ich mich mit Freunden Federn schmücken hätte wollen. Aber es bereitet mir Freude, wenn ich meinen Überfluss mit netten Leuten – die das zu schätzen wissen – teilen kann.

Die Form

Ich hatte mir im Vorfeld meines Geburtstags bereits mehrere Herzenswünsche erfüllt, die größtenteils damit zusammenhingen, dass ich mir meine Wohnung neu zu eigen machte. Ein grosser Fernseher wurde angeschafft sowie eine Playstation 4. Christian verhalf mir zu einem neuen Media-Möbel im Wohnzimmer. Diverse kleinere Renovationsarbeiten verschönerten mein Eigenheim.

Im März, vor 4 Monaten, hatte ich mein Ziel formuliert, zu meinem Geburtstag wieder auf 67 herunten zu sein. Da habe ich leider nicht ganz geschafft. Ich hatte zwar in den letzten Tagen ein paar mal den 7er an der Einerstelle gesehen, aber 68 Kilo ist mein offizielles Ergebnis. Ok, ich geb’s ja zu, ich hätte noch mehr trainieren und weniger essen können. Aber vielleicht sind meine Muskeln so sehr gewachsen, dass sich die Gewichtsreduktion gebremst hat…

Gewichtsverlauf

Es wäre ja langweilig, wenn man seine Zeile gleich im ersten Anlauf erreicht oder gar übertrifft. So haben ich jedenfalls noch etwas vor, weil mich packte die Neugier erneut festzustellen, wie ich aussehen würde, wenn ich noch etwas weniger Fett am Körper hätte. Die Körperfett-Waage spricht von etwa 17% … da geht noch was.

Fazit

Die Geburtstagsfeier in den eigenen 4 Wänden hat sich als goldrichtig herausgestellt. Dem Feedback nach zu urteilen gefiel meinen Gästen der ungezwungene private Rahmen und auch das Buffet aus Speisen-Spenden hat wohl gemundet.

Ich danke den Partygästen und auch jenen Menschen die mir auf die eine oder andere Weise Glückwünsche zukommen liessen. Es ist ein tolles Gefühl, wenn sich liebe Menschen in meiner Welt wohlfühlen.

This entry was posted in Life. Bookmark the permalink.