Als meine neue Freundin vorschlug einen Städte-Trip nach Istanbul zu machen, war ich sofort dafür. Ich war Richtung Osten bisher nicht aus Europa rausgekommen und diese Stadt ist die einzige Metropole, die sich über zwei Kontinente erstreckt. 5 Tage in 4-Stern Hotel und Flug mit Türkisch Airlines schlugen mit 250 Euro zu Buche. Leider gab es neben der grundsätzlich erfreulichen Reiseerfahrung auch einige negative Ereignisse.
Der bisher östlichste Punkt meiner Reisen war Rhodos in Griechenland (ca. 27 Grad geografische Breite), welches sich vom Süden her an die riesige Türkei anschmeichelt. Istanbul verbesserte meinen Rekord um rund 2 Grad auf den 29. Längengrad. Das ist mein erster zaghafter Schritt nach Asien, der nächste folgt Ende Jänner mit einem Badeurlaub nach Thailand (um den 100. Längengrad).
Bei der Einreise in die Türkei gab es bereits die erste Hürde. Österreicher brauchen ein Visum. Wer klug ist und vorbaut kann das online um 15 Euro erledigen. Wer – so wie ich – das nicht weiss, der bekommt vor Ort ein Pickerl für den Reisepass um 25 Euro. Ich vermute dahinter pure Geldbeschaffung, da – für Geld – jeder so ein Visum bekommt. Andererseits gibt die Visum-Pflicht der Türkei ein Goodie in die Hand, welches sie bei Verhandlungen mit der EU ins Treffen führen können: wenn die EU die Türkei aufnehmen würde, dann bräuchten natürlich EU-Bürger kein Visum mehr…
Noch nicht Asien
Das zweite Fettnäpfchen war geografischer Natur. Am Atatürk Flughafen angekommen (22.11.) liess ich “Hallo Asien! (Erstes Mal für mich)” verlauten. Der Teil von Istanbul mit dem Airport liegt allerdings weit auf der Europäischen Seite der Stadt. Tatsächlich ist es so, dass praktisch alle grossen Sehenswürdigkeiten in der europäischen Hälfte von Istanbul liegen, welche nach Osten durch den Bosporus begrenzt ist.
Der Bosporus ist nicht etwa ein ein Fluss, wie man glauben mag, sondern eine “Strasse”. Ein Fluss hat normalerweise eine Quelle und eine Mündung. Eine Strasse verbindet hingegen zwei Meere, in diesem Fall das schwarze Meer und das Marmarameer. Es ist quasi ein Spalt, der sich zwischen den beiden Kontinenten aufgetan hat. Das Marmarameer, gänzlich von der Türkei umschlossen, müdet übrigens in das ägäische Meer, in dem sich auch das zuvor erwähnte Rohodos findet.
Da wähnte ich mich schon in Asien als ich aus dem Flugzeug stieg, war aber immer noch gute 28 km davon entfernt. Das konnte ich aber wenige Tage später (am 25.11.) nachholen, als wir die neue U-Bahn unter dem Bosporus nahmen um den wildromantischen Leander-Turm besuchten.
Golden Gehörnt
Der europäische Teil von Istanbul wird durch eine langgezogene Bucht wiederum in zwei Teile geteilt. Diese Bucht wird als “Das goldene Horn” bezeichnet. Das wichtigste Sightseeing findet sich auf der südlichen Halbinsel. Meine Partnerin hatte das Orka Royal Hotel gebucht, von dem aus wir unsere Erkundigungen bequem zu Fuß starten konnten. Dort hinzukommen war etwas umständlich, da der Transferbus zuweit westlich vorbei fuhr.
So mussten wir für das letzte Stück dann doch ein Taxi nehmen. Das ist für sich schon abenteuerlich, wenn der Taxifahrer durch enge Seitenstrassen fährt, Hügel rauf und runter. Über Istanbul verteilt finden sich derer 7 Hügelchen, zwischen 40 und 70 Meter hoch. Aber diese fügen noch zusätzlichen Spass zur Taxi-Ralleye hinzu. Autofahrer in Istanbul kommunizieren übrigens durch fortwährendes Hupen. Wer nicht mithupt, hat auf der Strasse nichts zu suchen.
Wir trafen einen alten Bekannten meiner Freundin, der seit 8 Monaten für die United Nations Entwicklungsprojekte in Istanbul leitet. Dieser und seine türkische Freundin gingen mit uns gediegen essen, natürlich Blick auf’s Wasser. Für den Abend hatten sie uns einen Termin in einem Hamam gemacht, quasi die klassische Form türkischer Wellness.
Hamma Hamam
Im Hamam liegt der Fokus nicht etwa auf dem Schwitzen wie zB. im römischen Dampfbad, sondern auf der Reinigung. Wir wärmten uns erst in einem normalen Dampfbad für einige Minuten auf und wurden dann ins eigentliche Hamam geleitet. Dies ist ein Raum aus Marmor, mit einem warmen Stein-Tisch in der Mitte und eine Vielzahl von Wasserhähnen und -becken rundum angeordnet.
Man legt sich auf den warmen Tisch, wird mit warmem Wasser übergossen, dann mit Peeling-Handschuhen abschmirgelt und zum Abschluss mit Unmengen an Seifenschaum übergossen und gewaschen. Im Anschluss hatte ich dann noch eine Massage mit Gold-Öl. Die Gold-Flankerl in dem Öl sollen “alle negativen Energien aus dem Körper ziehen”. Jedenfalls fühlte ich mich am Ende großartig, auch wenn der Spass etwas kostspielig war.
Wieder im eigenen Hotel stellten wir fest, dass es dort im Keller auch ein kleines Fitness-Center mit Dampfbad und Hamam gibt. Sogar ein Schwimmbecken. Am folgenden Tag wollten wir das ausprobieren, meine Partnerin ein Laufband und ich wollte schwimmen. An der Spa-Rezeption wurde mir eröffnet, dass ich eine Badehaube bräuchte und mir auch bereitwillig eine verkauft. Als ich dann aber den “Pool” sah, kam ich mir gleich doppelt verarscht vor. Einerseits war der so klein, dass an Schwimmen kaum zu denken ist. Andererseits dümpelte vor mir ein anderer Hotelgast darin herum, natürlich ohne Kopfbedeckung.
Zum Trotz schwamm ich aber einige Male im Kreis, damit meine Investition nicht gänzlich umsonst war.
Beim Barte des Propheten!
Die erste Sehenswürdigkeit auf unserem Plan war die Hagia Sophia. Diese war ursprünglich eine christliche Kathedrale, errichtet 537 von Kaiser Justinian als Hauptkirche seines byzantinischen Reiches. 1453 wurde Konstantinopel (wie Istanbul damals hieß) dann von den Osmanen erobert und diese waren von der Kathedrale so beeindruckt, dass sie daraus die Hauptmoschee des osmanischen Reiches machten. Christliche Heiligenbilder wurden entfernt, Minarette angebaut. Auf 8 riesigen Holzschildern sieht man immer noch mit goldener Kalligrafie geschriebene Namen mit den 8 heiligsten Namen des Islam.
Hagia Sophia blieb islamisches Gotteshaus bis 1931, als es dann säkularisiert wurde und vier Jahre später als Museum wieder geöffnet wurde. Byzantinische Spuren wurden wieder hergestellt, soweit dies möglich war und so sieht man heute eine imposante Mischung der Kulturen an diesem Ort. Insbesondere beeindruckend ist die große Kuppel.
Gleich neben der Ex-Kirche findet sich der ehemalige Topkapi Sultanspalast. Der Palastkomplex ist weitläufig und in vielen kleinen Räumen sind allerlei Dinge ausgestellt, am interessantesten Teile der goldenen Regenrinne der Kaaba aus Mekka und Barthaare des Propheten des Islam. Wenn man dann den Gähnkrampf überwunden hat, zieht einen die Neugierde noch in den ehemaligen Harem, für den man separat nochmal Eintritt zahlen muss. Man stellt sich da allerdings auch etwas tolleres darunter vor, als man dann vorfindet. Dunkle enge Gänge und ein paar Informationstafeln die im düsteren Licht kaum zu lesen sind.
Der Topkapi Palast war über einige hundert Jahre das Zentrum des osmanischen Reiches. Leider ist von dieser Pracht kaum mehr etwas zu sehen, nachdem der Sultan um 1856 mit Sack und Pack in den neuen Dolmabahçe-Palast übersiedelt war. Am schönsten sind noch die Ansichten von Aussen, leider fand ich hier nur sehr wenig des orientalischen Flairs, den ich mir erhofft hatte.
Moscheen zum Abwinken
Auf der To-Do-Liste des Touristen stehen einige schöne Moscheen. Der Ablauf ist immer der Gleiche: Schuhe ausziehen. Diese nimmt man entweder in zur Verfügung gestellte Plastiksackeln mit, oder stellt sie an einem bezeichneten Ort ab. Frauen bekommen einen Schleier um ihren Kopf zu bedecken. Dann darf man reingehen, meist bis zu einer niedrigen Absperrung, und sich umschauen. Immer sieht man diese grossen Tafeln mit den heiligen Namen und darf sich dann – kostenlos – der Architektur erfreuen. Einzige Einschränkung ist, dass Touristen zu bestimmten Gebetszeiten nicht hinein dürfen. So geschehen bei der Blauen Moschee, die nur innen blau ist.
Es war für mich interessant zu erleben, dass sich der Islam als ach-so-friedensvoll verkauft. Auf Informationstafeln in einer Moschee war zu lesen, dass ja alle Propheten bis zurück zu Abraham im Islam Erwähnung finden, ja sogar Jesus. Und dass ja eh alle Religionen, die einen einzigen Gott anbeten, den gleichen meinen. Aber trotz aller Gleichheit und Friedlichkeit war aber sogar die Eroberung Konstantinopels ein Auftrag des Islam-Gründers selbst.
Istanbul gibt sich weltoffen und westlich. Aber in den islamischen Moscheen sieht man immer noch eine Verhaftung an das alte Schema, dass Frauen – verhüllt – in einem kleinen abgetrennten Bereich ganz hinten in den Moscheen beten dürfen. Es ist diese Diskrepanz, die ich nicht begreifen kann.
Toleranz scheint mir kaum eine Tugend in dieser Religion gewesen zu sein. Nicht gegenüber anderer Arten der Anbetung des ach-so-gleichen Gottes und auch nicht gegen Frauen.
Shopping Interruptus
Seit osmanischen Zeiten gibt es zwei imposante Bazare in Istanbul. Einerseits den ägyptischen Bazar, der wegen seiner Spezialisierung auf exotische Gewürze auch als der “Spice Bazaar” bekannt ist. Dann gibt es den grossen überdachten Grossen Bazar, in dem sich verschiedenste Waren in allerlei Mikro-Stores zu finden sind. Ich kaufte mir zwei Hamam-Badetücher nachdem ich den Preis etwas runtergehandelt hatte.
Doch dann ging meine Kreditkarte nicht, abgelehnt. Ich rief sogleich bei Card Complete an und fragte nach dem Grund. Da sagten sie mir, dass sie eine verdächtige Online-Buchung aus USA von einer falsch geschriebenen Firma bekommen hatten und mir deswegen gerne eine neue Karte schicken würden. Da ich aber noch einige Tag im Ausland war, sperrten sie mir nur die Online-Transaktionen und schalteten die Karte für den normalen physischen Gebrauch wieder frei. Die neue Karte fand ich bei meiner Rückkunft bereits im Postkasten.
Ich hatte für den Bargeld-Bedarf mehrere Male türkische Lira mit Bankomatkarte behoben. 200 TLY sind etwa 70 Euro. Doch die Automaten dort haben eine andere Reihenfolge: man bekommt zuerst das Geld und entnimmt dann erst die Karte. Beim dritten Mal war ich in Gedanken und vergaß die Karte, worauf diese dann von einem Automaten der Denis-Bank verschluckt wurde. Am Tag vor meiner Abreise war es unmöglich die Karte wieder zu bekommen. So ließ ich sie sperren und bestellte eine neue bei meiner Bank.
Geschäftstüchtig
Die größte Einkaufsstrasse startet am Taksim-Platz, wo auch das Hotel mit dem Hamam vom ersten Abend liegt: die Istiklal Caddesi. Die Strasse ist 1,3 km lang und wird von einer historischen Strassenbahn mit einem einzelnen Waggon durchquert. Die Preise für Kleidung in den zahlreichen Geschäften sind auch angenehm moderat.
Glücklicherweise kam ich mit meinem übrigen Bargeld aus, die Hosen die ich mir noch kaufte bezahlte ich mit meiner wieder funktionierenden Kreditkarte. Ich hatte seit meiner grossen Gewichtsabnahme hatte ich nur mehr Hosen die von etwas zu gross bis ziemlich zu gross reichten. Die teuerste Jeans kaufte ich mir bei Mavi um etwa 30 Euro, zwei weitere bei DeFacto (schwarz, dunkelblau) um etwa 10 Euro, ebenso wie eine vierte von LC Waikiki.
Natürlich hat jedes Geschäft auch einen Schneider, der mir die Hosen längenmäßig anpasste. Bei Mavi dauerte das nur 2 Stunden, so dass ich die um 21 Uhr abholte. Der Verkäufer sagt mir “eigentlich haben wir ja geschlossen, aber solange Leute Hosen kaufen sperren wir nicht zu. Das kann auch bis in die frühen Morgenstunden dauern.”
Ja, geschäftstüchtig sind die Türken. Einerseits in ihren Geschäften, andererseits auf der Strasse. Kaum fängt es zu regnen an, findest Du schon einen, der Dir Regenschirme um 2-4 Euro verkauft. Der Knirps meiner Freundin war einem Windstoß zum Opfer gefallen, so kaufte sie um 5 Lira einen transparenten Schirm. Den gleichen, den ein anderer Händler weniger Schritte weiter vorher um 10 Lira angepriesen hatte. Der leistete uns dann einige Tage gute Dienste, bis auch er sich wieder auflöste, wieder der Wind.
Sultanspalast 2.0
Nahe der asiatischen Küste liegt der Leander-Turm im Wasser auf einem Felsen. Man muss mit einen kleinen Fährboot hinfahren. Es gibt mehrere romantische Geschichten zu seiner Entstehung. Für uns war der Turm ein guter Grund man kurz in Asien vorbeizuschauen. Leider regnete es in Strömen und durch den Wind kam das Wasser von der Seite, was es unmöglich machte trocken zu bleiben. So tranken wir nur etwas in der Bar im Obergeschoss während wir auf die Überfahrt zurück zum europäischen Teil warteten. Praktischerweise fährt ein Boot von der Turm-Insel direkt zum prächtigen neuen Dolmabahçe Sultanspalast.
Dem 31. ottomanischen Sultan war Topkapi nicht mehr edel genug, weil es an Stil und Luxus weiter abgeschlagen hinter den Palästen anderer europäischer Monarchen zurückgeblieben war. So gab er 1843 den Bau des Dolmabahçe Palast in Auftrag. Der Bau kostet 35 Tonnen Gold, etwa ein Viertel des damaligen Steuereinkommens. Finanziert wurde der Palast durch die Abwertung der eigenen Währung und Kredite, was schlussendlich zum Staatsbankrott des Ottomanen-Imperiums beitrug.
Bis zum Ende des Kalifats im Jahre 1924 lebten 6 Sultane im neuen Palast, inklusive Harem. Bei der Führung erfuhren wir dass das Haremssystem nur durch die Sklaverei funktionierte. Junge Mädchen wurden an den Hof gebracht und bekamen eine Ausbildung. Der Sultan durfte sich 4 davon aussuchen und diejenigen mit denen er das Bett teilte bekamen einen höheren Rang. Die anderen Mädchen mussten dienen. Die Mutter des Sultans war immer auch die Chefin über den Harem. Jene Frau, die dem Sultan einen männlichen Nachkommen gebar bekam dann einen Status auf Augenhöhe mit seiner Mutter.
Der neue Palast machte alles wieder gut, was wir uns in Topkapi gelangweilt hatten. Sämtliche Räume sind noch voller prunkvoller antiker Möbel. Die Touristen werden mit Überschuhen versehen und werden über Schutz-Teppiche geführt. Der Palast gliedert sich in drei Teile: den Harem, den offiziellen Teil und eine gewaltige Zeremonien-Halle in der Mitte (2000 m²), die die größte derartige Halle Europas ist.
Besuchende Diplomaten und Staatsmänner sahen nur den offiziellen Teil und die grosse Halle, die Sultansfamile wohnte im Harem.
Doch Europa?
660 Jahre vor Christus hatten dorische Griechen die Stadt Byzantion gegründet. Bis 326 nach Christus hatte das römische Reich 4 Kaiser die sich aber höchst uneins waren. Dies führte dazu, dass Kaiser Konstantin seine Widersacher kriegerisch ausschaltete, bis er schlussendlich als einziger übrig blieb. Zur Feier des Tages rief er das spätere Istanbul als neue Hauptstadt des nunmehr wieder vereinten römischen Reiches aus. Eigentlich hatten sie die Stadt auf Neu-Rom (nova roma) getauft, aber jeder nannte es nur Konstantinopel.
Auf diese Zeit unter den Römern weisen vereinzelte Artefakte hin. Insbesondere ein erhaltener Teil eines Aquädukts, wie auch die Basilika-Zisterne. Im türkischen heisst diese auch “Versunkener Palast”.
Die Zisterne war in römischen Zeiten als Wasserspeicher (80.000 Kubikmeter) für einen damals dort befindlichen Kaiserpalast genutzt worden. Aber nach der Zerstörung und Verfall der Palastreste, geriet aber durch ihre unterirdische Lage in Vergessenheit. Sie war als Abfall-Lager genutzt worden bis sie durch einen findigen Antiquitäten-Scout wiederkennt worden sein soll.
Heute kann man den unterirdischen Säulenwald besichtigen, inklusive zweier Säulen die – zum Schutz vor bösen Geistern – zwei Medusenköpfe als Basis haben. Mit Sicherheit eine der imposantesten Orte in Istanbul.
Roaming Wahnsinn
Anfangs nützte ich noch WLAN im Hotel, hatte die Tripwolf App mit offline-Funktion am Handy. Doch dann gab es einen Moment an dem ich was im Internet nachschauen wollte. Das ging ganz gut, ich lud sogar noch einige Bilder von meinen Einkäufen auf prod.ly hoch.
Es kam eine Warnungs-SMS, dass ich mittlerweile 70% von 60 Euro verbraucht hätte. Mit “B” könne ich das Roaming-Limit ausschalten. Da dachte ich mir nichts dabei, 100 oder 200 Euro wäre mir der Spass schon wert.
Am nächsten Tag bekam ich nur mehr “Kein Netz”. Gleiches auf meinem iPad, wodurch ich zuerst dachte, es müsse ein technisches Problem geben. Wieder am Wiener Flughafen gelandet verband ich mich mit dem dortigen WLAN und da ereilte mich die Hiobs-E-Mail meines Geschäftsführers: mittlerweile wären alle Handies unserer Firma seit einem Tag schon gesperrt.
Drei sperrt alle Telefone eines Kunden, wenn die offenen Telefonkosten das Dreifache des Durchschnitts der letzten 3 Monatsrechnungen überschreiten. Die Sperre beenden sie erst, wenn man per bar oder Sofort-Überweisung den offenen Betrag anzahlt.
Das waren in meinem Fall 1500 Euro, 15 Euro pro Megabyte für rund 100 MB geroamte Daten. Na Habe-die-Ehre, wie der Wiener sagt.
Ich hatte ein 250 MB Roaming Paket, von dem ich bisher nur 70 MB genutzt hatte… allerdings gilt das Paket nur in Ländern der EU. Dann habe ich den Drei Schutzengel… allerdings gilt der nur für Daten-Nutzung innerhalb Österreich. Das Roaming-Limit System mit der 70% Warnung war viel zu schnell leichtfertig ausgeschaltet.
So etwas passiert, damit man etwas daraus lernt. Mir passiert das sicher kein zweites Mal. Auch liess ich nichts unversucht um Drei vom Versagen ihres Systems zu informieren. Das Problem dabei ist, dass es anders funktioniert, als man das vom Schutzengel erwartet und man dann der Gelackmeierte ist, wenn einem so etwas passiert. Der Mobilfunkbetreiber sitzt hier leider am längeren Ast.
Fazit
Istanbul muss man gesehen haben. Der Trubel in den Bazaren und Einkaufsstrassen wechselt sich ab mit dem Stauen über die imposanten Prachtbauten. Zumindest ermöglicht es einem ein Städtetrip hierhin einmal einen Fuß auf den asiatischen Kontinent zu setzen.
In jedem Fall sollte man mit seinem Geld und seinen Karten vorsichtig sein und sich nicht ablenken lassen. Dann passieren einem nicht all jene Unannehmlichkeiten, von denen ich hier berichtet habe.
Für längerfristiges Roaming in fernen Landen werde ich ein iPhone ohne SIM-Sperre mitnehmen und mir dann eine günstige Prepaid-Karte kaufen. Denn ausserhalb der EU sind die Kosten für das Datenroaming immer noch jenseits von Gut und Böse.