Als ich mir 2006 eine Rolex Uhr kaufte war das hauptsächlich deshalb, weil ich mich mal reich fühlen wollte. Ich war damals in der Lage mir die Uhr leisten zu können und wollte das mal auskosten. Jetzt hat sie wieder einen neuen Besitzer.
Dreizehn Jahre sind seither vergangen und viel hat sich getan. Zwischendurch war ich mal Sechseinhalb Jahre kinderlos verheiratet in der mittelösterreichischen Pampa. Jetzt bin ich ehelos zwei Kinder reicher und lebe in einem tollen Haus in der de facto Vorstadt von Pressburg.
Die Rolex war eine sehr schlichte, mir hatte ihr Titel “Explorer 2” gefallen, und die zweite Zeitzone hatte ich sehr gerne in USA und beim Fliegen verwendet. Aber die letzten 5 Jahre war sie nur mehr in meinem Safe. Mittlerweile trug ich nur mehr Apple Watches.
Dieser Wechsel in der Uhrenpräferenz rührte wohl daher, dass die Aktivitätsaufzeichnung der Watch mich vielleicht doch eines Tages dazu motivieren möge, der immer expandierenden Mitte Einhalt zu gebieten.
Der zweite Grund war, dass ich Apple als Marke liebe. Genauso wie ein Rolex-Fan immer wohlige Gefühle entwickelt, wenn er auf die Uhr schaut, habe ich ähnliches bei dieser Uhr einer Firma, die es mir ermöglicht hat mich im Januar 2010 hauptberuflich als iOS-Entwickler selbständig zu machen.
Der dritte Grund war, dass das Tragen einer Edelstahluhr beim Programmieren unangenehm ist, weil die scharfen Kannten mit meinem Schreibtisch kollidierten und gewisses Unbehagen erzeugten.
Passender Neubesitzer
Auf den neuen Besitzer der Rolex kam ich durch eine tolle Fügung des Schicksals. Ich arbeite mit ihm schon seit Mai 2010 zusammen. Eher zufällig erfuhr ich, dass er genau das Rolex-Modell suchen würde, welches bei mir im Safe versauert.
So passte das wie die Faust auf’s Auge, dass mein längster Kunde meine Rolex übernimmt. Gleichsam als Symbol für die vielen Jahre die wir gemeinsam die Grenzen von iOS und macOS exploriert haben.
Mir hat jemand mal gesagt, dass mein Modell praktisch keinen Wertzuwachs hat, weil die Leute alle eher schwarze Zifferblätter oder die klassische “Goldene Rolex” suchen.
Ich habe noch einmal ein Re-Boxing der Rolex zelebriert, bevor ich die Uhr dem Paketdienst übergab.
Fazit
Eine Angst die auch auch noch hatte war, dass der neue Besitzer sich vielleicht an den Kratzern der Uhr stoßen würde. Aber er meinte, dass man Rolex auf keinen Fall polieren lassen sollte, weil sie dann an Wert verlieren würden. Bei so einer Uhr ist eine gewisse “Patina” schön und zeigt, dass sie getragen wurde.
So geht meine Rolex-Ära zu Ende. Schönerweise ohne Verlust, weil der neue Besitzer mir nahezu den gleichen Betrag zahlte, den ich damals dafür ausgegeben hatte. Zumindest “Wert-stabil” sind diese Rolex-Uhren…
Nun, ich hoffe, dass es dem neuen Besitzer gefällt eine original-von-Oliver-getragene™ Rolex zu besitzen. 🙂