Ich habe seit einigen Monaten Amazon Prime abonniert, weil viele Dinge, die ich so im neuen Haus brauche ohne Lieferkosten zu bekommen sind. Kleinere Pakete versendet Amazon mit der österreichischen Post, größere – leider – mit DHL.
Unser Haus liegt in einer Anlage, die zwei Schranken hat. Leider schafft es DHL bis heute nicht, mich anzurufen oder zu klingeln, wenn ihr Lieferwagen beim vorderen Schranken steht. Oder vielleicht ist es auch einfach nur Faulheit, weshalb der Fahrer 1800 Meter weiter fährt und mein Paket beim BILLA abliefert?
Jedenfalls habe mich schon einige Male bei DHL beschwert und ihnen erklärt, dass der hintere Schranken wochentags immer offen ist, und man beim vorderen nur klingeln oder anrufen muss, damit ich öffnen kann.
Die Post scheint es aber zu schaffen, mein netter Postbote fährt immer beim hinteren Schranken in die Anlage und liefert problemlos kleine und große Sendungen. So wurde ich hellhörig, als die Post das neue Alles Post Service ankündigte.
Einfacher Trick
Damit soll es auf einmal möglich sein, alle Lieferungen via Post zu bekommen. Es wäre doch genial, wenn ich damit Amazon zwingen könnte, immer die Post als Versandoption für Prime herzunehmen.
Leider geht das nicht direkt, das war das erste, wo ich stutzig wurde. Hat denn die Post auf einmal so gute Beziehungen zu Amazon, dass sie auf Wunsch in der ersten Reihe steht?
Nein, die Post nützt einen Trick. Man bekommt eine Versandadresse in Wien, mit einem speziellen Code. Diese muss man bei Amazon oder auch anderen Geschäften die einem über Alles Post liefern sollen bekannt geben.
Oliver Drobnik AP23956378 Halban-Kurz-Straße 10/1 1230 Wien
Meine erste Reaktion war darauf: “Hä? Ich wohne jetzt wieder in Wien?!” Die Lieferung geht dann – eben auch via DHL – nach Wien und von dort via der herkömmlichen Post-Logistik zu mir nach Hause, via dem schon erwähnten bekannten freundlichen und fähigen Postboten.
Gratis Versand adé
Für den initialen Test bekommt man einen 3 Monate Gutschein. Und da wurde ich das zweite Male stutzig. Warum kostet das etwas, wenn man doch bei Amazon Prime keinen Versand zahlt. Und vor allem wie viel?
Die Antwort findet sich auf der post.at Website:
3-Monats-Abo: € 14,90 inkl. USt. *
12-Monats-Abo: € 39,90 inkl. USt. ** nach dem Fair-Use-Prinzip
Der nächste Schmäh ist diese Einschränkung. Da hat jemand die Bedeutung von “Fair Use” nicht verstanden. Normalerweise heisst das nämlich, dass es kein Limit gibt, solange meine Nutzung des Dienstes fair ist, also nicht überbordend oder zum Nachteil anderer User.
Fair-Use-Prinzip bedeutet, dass Sie AllesPost
– beim 3-Monats-Abo für maximal 10 Sendungen
– beim 12 Monats-Abo für maximal 40 Sendungen
Das bedeutet also, man darf das nicht öfter als etwa alle 9 Tage eine Bestellung machen sollte. Und man soll selbständig darauf achten, diese Höchstwerte nicht zu überschreiben.
In den FAQ findet man noch den Zusatz:
Wir behalten uns vor, einzelne AllesPost-Abos bei Missbrauch zu stornieren.
Na ok, die Post muss sich ja irgendwie schützen. Nun, ich werde sicher nicht so viel und vor allem so häufig bestellen, dass ich da an die Grenze komme.
Fazit
Aber leider verliert man hier den großen Vorteil, dass bei kostenlosen Versand (von Amazon Prime, oder auch dem Apple Store) eine Zersplitterung einer Bestellung in mehrere Pakete hier schneller dazu führt, dass man das Limit erreicht.
Und obendrein kostet nun der Versand wieder etwas. Zwar wenig, aber doch…. ca. 5 Euro pro Monat bei 3-Monats-Abo, 3,33 Euro pro Monat bei 12-Monats-Abo.
Und dann ist noch die Frage, welchen Vorteil man durch eine Alles Post hat… wenn die herkömmlichen Paketdienste eine Zustellung schaffen, dann ist das Ergebnis via Post das gleich, wenn auch ca. 1 Werktag später.
Wenn so wie in meinem Fall DHL so hartnäckig versagt, dann wäre das vielleicht ein kleiner Vorteil nicht zum BILLA fahren zu müssen sondern halt einen Tag länger zu warten.