Villa Cabrio

Gestern war ich mit einer größeren Gruppe gemeinsam in der Villa Cabrio. Das ist ein berüchtigtes Tanzlokal im 10. Bezirk, dass sich durch ganz passable Stimmung auszeichnet und dadurch, dass man zur gespielten Musik zumeist doch noch irgendwie einen Disco-Fox– Schunkel hinbiegen kann. Also Marke Bauern-Stadel, was in der richtigen Gesellschaft – und die hatte ich – auch sehr amüsant ist. Mir gefiel die Rolle als Hahn im Korb und nützte die Gelegenheit meine Flirt-Skills zu schärfen, wenn ich nicht gerade auf die Tanzfläche gezerrt wurde.

Mir fiel besonders auf, dass scheinbar auch viele Homosexuelle anwesend waren. Eines meiner weiblichen Ziel-Objekte stand in einer Gruppe von Schwulen, die mich aber dennoch mit ihr flirten ließen.

Dann gab es noch einer andere Gruppe mit einer großen attraktiven Blondine, die mich immer anschaute. Als das Handy in ihrer Hüft-Tasche leuchtete ging ich rüber und checkte die Stimmung mit einem gegrinsten “Deine Tasche leuchtet.”. Aber die Angesprochene hatte ihr Zicken-Schild oben und erwiderte kühl “Lass sie einfach leuchten”. Einer der Begleiter sagte noch “Die Tasche von meiner Schwester leuchtet immer.”, aber hatte keine Lust auf Arbeit und vertrollte mich.

Wenig später allerdings kam aber dieser Begleiter zu mir herüber:

“Ich hoffe es stört Dich nicht, dass ich so direkt frage. Ich suche einen Tanz-Partner für einen Kurs”

“Ich verstehe die Frage nicht ganz. Suchst DU einen Tanz-Partnerin, oder suchst Du für Deine Schwester einen Tanz-Partner?”

“Du bist guter Tänzer und ich suche einen Tanz-Partner für einen Tanzkurs.”

“Ich verstehe die Frage immer noch nicht. Normal ist da ein Weibchen und ein Männchen und die tanzen dann zu zweit” sagte ich, während ich Striche in die Luft malte, während mir langsam dämmerte, dass das eine Anmache war.

“Das ist so dieses alte Cliché…”

“Nun, das ist aber wie ICH es spiele. Tut mir Leid.”

Und dann vertrollte der sich wieder zu seiner Schwester und ich fasste das Ganze als Kompliment auf. Bis auf die Brille habe ich echt wirklich süß ausgesehen und weil ich so gut tanze muss ich wohl wirklich sehr “Prosecco” ausgesehen haben. Vielleicht nicht schwul, aber gerade schwul genug.

Um 4 Uhr war dann erst Mal Schluss mit der Musik, aber die Anwesenden setzten noch eine halbstündige Verlängerung durch. Nachdem ich eine Freundin quer durch Wien nach Hause gebracht hatte, fiel ich tot-müde ins Bett.

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Kategorien und Regenbögen

E-Mail Abonnenten meines Weblogs können jetzt genau festlegen, welche Kategorien von Artikel sie interessieren bzw. welche nicht. Hierzu einfach auf der Website auf den Link E-Mail klicken, oder in den gemailten Artikel unten auf den entsprechenden Link. Ich habe aktuell alle Kategorien für alle Abonnenten aktiviert, aber wer sich z.B. für Programmierung überhaupt nicht interessiert, der kann die entsprechende Kategorie jetzt ausschalten.

Und dann sah ich aus dem Fenster und mir klappte die Kinnlade herunter als ich einen Regenbogen sah, der den gesamten Himmel überspannte.

Regenbogen über dem Gasometer

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Film: The Pink Panther

43 Jahre nach dem Original von Peter Sellers half Steve Martin dem berühmt-berüchtigten Inspecteur Clouseau zur Wiederauferstehung von The Pink Panther.

Die Geschichte orientiert sich nur lose am Vorbild und es wurden viele Aktualisierungen vorgenommen, so dass puristische Fans zum Teil zu recht argumentieren, dass nichts an das Original herankommen kann. Jedoch tut Steve Martin sein bestes und punktet besonders in physischen Humor und der französischen Aussprache. Steve’s Genialität wird einem bewusst, als Clouseau mit einem Sprach-Coach versucht zu lernen “I would like to buy a hamburger.” auf amerikanisch auszusprechen.

Und diese Änderungen sind es auch, die den Pink Panther in neuem Glanz erstrahlen lassen. Leider sind manche Stellen des Dialog-Humors etwas ungeschliffen und dies war vielleicht mit ein Grund, weshalb der Film recht bald in der Versenkung verschwand. Viele bekannte Schauspieler (Kevin Kline, Beyoncé Knowles, Jean Reno) tragen ihren Teil dazu bei, dass der Film gute Unterhaltung für einen entspannten Nachmittag bietet.

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Helfen und geholfen werden

Gestern habe ich dem Direktor geholfen seinen großen Kleider-Kasten aus Wien in das kleine Häuschen mit Garten zu verpflanzen, welches er und Freundin ab nächstem Monat bewohnen wird. Dies ist gemeinsam richtig hurtig gegangen. Gemeinsam ist das richtig hurtig gegangen und auch beim anschließenden Installieren von Halogen-Spots konnte ich mein handwerkliches Geschick voll ausspielen.

Nach einem gelernten Kapitel über Wetterberichte ging ich kurz mal wieder Laufen. Da ist man schneller geschafft, als mit dem Rad und das bietet sich eher an, wenn die Zeit knapp ist.

Heute hatte ich ein Treffen von Flirt-Künstlern im Bieramt organisiert und tatsächlich kamen 13 Leute um sich 2 Vorträge von erfahrenen Profis anzuhören und um sich einfach mal kennenzulernen. Die Organisation hat mir großen Spass gemacht und das bisherige Feedback war durchwegs positiv. Ich konnte auch einige Punkte erkennen, bei denen meine eigenen Schwach-Punkte liegen: 1) Personen, die mich interessieren erdrücke ich mit meinem Interesse 2) ich bin ein feiger und fauler Sack, 3) ich bin extrem wählerisch (95% der Frauen scheiden aus, weil sie mich nicht interessieren) und 4) ich überlege zu viel. Nun, Selbsterkenntnis soll ja zu Besserung führen …

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Warum trauern denn alle? Kann denn Tanzen Sünde sein?

Am gestrigen Gründonnerstag feierten die christlichen Glaubensgemeinschaften das letzte gemeinsame Abendmahl, dass Jesus mit seinen Jüngern abhielt. Dieses Abendmahl soll ein Symbol für die schenkende Liebe Jesu Christi sein, hat aber leider aufgrund der folgenden Hinrichtung allgemein den Charakter eines Trauerfestes. Der Name kommt auch nicht von der Farbe Grün, sondern vom althochdeutschen Wort gr(e)inen (= klagen, weinen, trauern).

Häufig essen die Menschen an diesem Tag grüne Speisen, so begegnete mir selbst eine Spinat-Palatschinke mit Pilzen und grünem Salat:

Grünes Essen

Die Menschen haben schon immer tendenziell lieber getrauert als gefeiert. Vielleicht ist das, weil es immer wieder mal was zu Feiern gibt, aber ein Trauerfall zumeist eine einmalige Angelegenheit ist. Oder vielleicht aber auch, weil man Menschen mit Angst, Trauer und allen anderen negativen Emotionen leichter gefügig machen kann?

Und da kommt ihnen der heutige Karfreitag gerade recht. An diesem Tag soll Jesu gekreuzigt worden und um 15 Uhr am Kreuz gestorben sein. Christen glauben, dass er damit die Sünden der Welt getilgt hat, was den tragende Grundpfeiler für jede Christus-zentrierte Religion bildet. Wiederum will die Kirche dieses Event lieber betrauern, als sich zu freuen, dass es einen gab, der der Welt solch einen großen Dienst zu leisten bereit und imstande war.

Daher ist dieser Tag ein strenger Fast und Abstinenz-Tag, an manchen Orten in Deutschland ist heute sogar das Tanzen behördlich verboten!

“Als leidenschaftliche Gegner des Tanzes sind auch die Lehrer und Schriftsteller der alten Kirche, die Kirchenväter, aufgetreten (2. Bis 6. Jh.). Johannes Chrisosthomos nannte den Tanz ein satanisches Teufelswerk, Basilius der Große bezeichnete den Tanz als eine Niederlage der Seelen und eine unverantwortliche Geilheit. Der hervorragendste Kirchenvater des Abendlandes, Augustinus Aurelius (353 – 430), stellte den im Mittelalter oft gebrauchten Satz auf: “Der Tanz ist ein Kreis, dessen Mittelpunkt der Teufel ist.” Der heilige Ambrosius und mit ihm einige Kirchenversammlungen verboten schließlich das Tanzen für die Christen gänzlich. So ist es verständlich, dass durch diese Verdammung des Tanzes durch die Kirchenväter und Synoden der Tanz durch das ganze Mittelalter hindurch als ein verabscheuungswürdiges, sündiges Vergnügen galt.”

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich oft selbst diese unverantwortliche Geilheit spüre, wenn ich tänzerisch mit einer Partnerin harmoniere. grins Aber dieses sündige Vergnügen lasse ich mir sicher nicht ausreden, sondern behaupte dass Tanzen die Menschen zusammenbringt und ihnen Freude schenkt.

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