Einer der Ärzte, die die Studie im AKH betreuen, empfahl mir eine Medizin, die ich zuvor auch schon gegen Liebeskummer kannte: Viel Sport. Der Begriff “viel” ist mir da zu schwammig und deswegen habe ich definiert “viel” heißt “täglich”. Ich bin jetzt sozusagen der neue “Oliver Royal TS” (= täglich Sport). So schaute ich auch wieder mal beim Saturn rein und kaufte mir endlich einen kleinen digitalen Musicplayer mit Radio (EUR 119, 512 MB, USB-Stick), den man sich um den Hals hängen kann. Mit einer Stunde schnell zusammengeklickter Musik fand ich knapp das Auslangen während ich halb laufend halb gehend im Regen meine Runde machte. Interessant war zu bemerken, dass mein Herz viel schneller hochdrehte, als ich das vom letzten Laufen gewohnt war. Aus ganzem Herzen habe ich dann im Wald zu Josh Groban gesungen und dabei bemerkt, dass Singen offenbar einfacher ist, wenn man sich dabei bewegt bzw. aufgewärmt ist. Das werde ich noch näher erforschen.
Film: The Island
Auch wenn die Trailer im Prinzip die ganze Geschichte verraten, ist “The Island” dennoch aus verschiedenen Gründen sehr zu empfehlen. Es gibt etwas Romantik, tonnenweise Action, einen philosophischen/ethischen Touch und alles mit gutem Schauspiel und exzellenter Optik. Gut für Leute mit vielen Facetten.
Wellnessday … für alle GLEICHZEITIG?!
Trübe Stimmung, vom Tanzen noch leicht saure Beine und dazu passendes mieselsüchtiges Wetter machten heute wieder einen Wellness-Tag nötig. Als ob sie es geahnt hätten sagten mir alle Menschen, die ich gerne mitgehabt hätte, ab und so fuhr ich zunächst mal nach Oberlaa. Als ich mich in den letzten Parkplatz zwängte dachte ich mir noch nichts dabei, aber als ich diese enorme Menschenschlange sah, machte ich sofort am Absatz kehrt und ergriff die Flucht. Die Schlange reichte tatsächlich von der Kassa bis zur gegenüberliegenden Wand und wieder retour! Als gelernter Fallschirmspringer habe ich immer einen Plan B und der lautete “Römertherme Baden”. Die war zwar auch gut besucht, aber die halbe Stunde Wartezeit war darin begründet, dass eine arme Kassenfrau sowohl die gehenden und die kommenden Kunden bearbeiten mußte. Ein liebes Paar mit Kind erzählte mir, in der Schlange stehend, dass das große Bad “Aqua Nova” in Wiener Neustadt (neben dem Flugplatz) sogar gänzlich die Schoten “wegen Überfüllung” dicht gemacht hatte. Längen-Schwimmen, Tauchen, Schwefelwasser und Dampfbad haben dann mein Körpergefühl wieder auf Vordermann gebracht. Übrigens kann ich die Liebeskummer/Sport-Diät nur empfehlen. Die geht so: man verliebt sich zunächst hoffnungslos und macht um halbwegs bei Laune zu bleiben täglich Sport. Gleichzeitig empfiehlt sich noch die Aufnahme von konzentrierten Nährstoffen um dennoch bei Gesundheit zu bleiben. Ich habe heute früh nicht schlecht gestaunt plötzlich wieder 69 Kilo zu lesen. Wenn ich so die Hosengröße wieder runterbekomme, die ich im letzten Jahr zugelegt habe, dann ist der Kummer doch für was gut.
Doch nur Einbildung, Skydiving und Samba
So gegen 7 Uhr fiel ich dann doch noch in einen traumlosen Schlaf, der bis 11 dauerte. Beim Bundesheer hörten wir, dass 4 Stunden Schlaf das Minimum für einen Menschen sind um funktionieren zu können. Und funktioniert habe ich heute ganz unglaublich, ich sehe den Grund hauptsächlich in dem vielen Sport, den ich in jüngster Vergangenheit mache. Eine Stunde Autofahrt später, in Krems, machte ich mal wieder ein paar Fallschirmsprünge um wieder eine neue Perspektive zu bekommen. Fallschirmspringen ist sowas wie ein Lebenswillenstraining für mich, denn einerseits schauen die Probleme, die man auf der Erde zurückläßt aus 4000 Metern Höhe doch sehr klein aus. Andererseits setzt man ja bei jeder Schirmöffnung einen bewußten Überlebensakt und das halte ich für extrem heilsam. 5 Sprünge gingen sich auch, bevor sich das Wetter zu verschlechtern begann. Dann wieder mit dem Auto zurück nach Wien. Etwas durch die Sprünge ermüdet, beschloss ich aber trotzdem zum Samba-Workshop im Club Habana zu gehen. Dort lernten wir zu tanzen, wie sie in Brasilien Samba tanzen, was natürlich ganz anders ist, als das Tanzschul-Samba, das ich bisher kannte. Sagen wir es so: eine Aerobicstunde ist ein Schaas dagegen. Ich habe noch nie zuvor ein Hemd komplett naß geschwitzt, beim Samba ist das heute so gewesen. Salsa ist im Vergleich zu Samba sehr gemütlich. Zuguterletzt hat sich dann auch noch herausgestellt, dass meine Schlaflosigkeit eigentlich grundlos gewesen ist, da die Eifersucht auf falschen Annahmen wurzelte. Somit wieder ein Beispiel für Oliver’s Hauptproblem: ich interpretiere scheinbar negative Umstände immer zu meinem Nachteil. Eigentlich eine dumme Strategie, besser wäre doch, wenn alles grundsätzlich zu meinem Vorteil wäre.
Eifersucht
Mir ist es in meiner langjährigen Karriere noch nie passiert, dass ich so wie heute Nacht aus Eifersucht kein Auge zutun kann. Mit dem neuen Tag in herrlichem Orange, dämmert mir gleichzeitig eine grausame Ahnung.