Nachdem ich mir im Jänner einen zweiten Nike+ Sensor gekauft hatte war ich ein paar Mal Laufen damit, 25 mal, laut meiner Online Statistik bei Nike Plus. Also durchschnittlich alle 9 Tage einmal. Wobei diese Statistik nur Läufe oder Walks enthält, bei denen ich auch eine Aufzeichnung mit Nike+ Sensor gemacht hatte.
Mein Problem was nämlich, dass ich zwei iPod Nanos gebraucht hätte um sowohl in Weistrach als auch in Wien mitloggen zu können. Dadurch sind mir doch ein paar Läufe durch die Finger der Statistik geronnen. Jetzt nicht mehr, denn mein neues Traumhandy iPhone 3GS kann alles, was ich mir immer von einem Telefon (ausser Telefonieren) gewünscht habe. In diesem Zusammenhang nämlich, dass Apple endlich Empfänger und Software für Nike+ eingebaut haben.
Zuerst wunderte ich mich, weil ich kein Icon fand, dann entdeckte ich aber die Möglichkeit “Nike + iPod” einzuschalten, als ich mich durch die Einstellungen von 16 anderen Apps wühlte. Dort trug ich auch mein Gewicht ein, für die Schätzung des Kalorienverbrauchs, setzte meinen PowerSong auf “Awake” von Bianca Ryan und wählte die weibliche Stimme für die Statistik-Ansage.
Dann stellte sich die Frage nach dem Schuhwerk, denn Sportschuhe hatte ich gerade keine zur Hand. Aber dem Ingenieur ist nichts zu schwöre, nichts was ein Streifen Tixo nicht schaffen könnte. Das war die Erfindung der Nike+ Sandale (TM)
Aufgrund des geringen Gewichts des Sensors reicht ein einfacher Tixo-Streifen für die Befestigung. Schöner ist natürlich eine permanente Lösung in Form eines kleinen Täschchens, welches sich der Techno-Geek bei seiner Liebsten bestellt, wenn diese mit Stoff und Nadel umgehen kann. Das wäre dann eine Dauerhaftere Lösung.
Der Vorgang ein Training zu beginnen ist der gleiche wie bei iPod, man wählt auch zwischen aktuell spielendem Ton, einer bestimmten Playlist oder Stille. Man wählt zwischen einem Basis-Workout ohne Limits oder eine Beschränkung auf eine bestimmte Zeit, Strecke oder Kalorienmenge. Eventuell muss man noch ein wenig hopsen, damit sich der Sensor aktiviert und dann geht es los.
Wenn das Training läuft gibt es den linken Bildschirm mit allen Steuerungsmöglichkeiten und den Lock-Bildschirm rechts, in dem man trotz Sperre das Workout pausieren kann. Da man normalerweise nicht ständig auf die Daten linst, kann man den Bildschirm mit der Ein/Aus-Taste rechts oben ausschalten. Wenn man dann wieder durch Druck auf die Home-Taste einschaltet, wird einerseits der Lock-Screen gezeigt, andererseits sagt eine Stimme die aktuellen Werte durch.
Wir sind ja von herkömmlichen Apps gewöhnt, dass ein Telefonanruf oder Druck auf den Home-Knopf diese beendet. Nicht so bei Nike+, denn diese haben wie das Telefon die Apple-Sondererlaubnis im Hintergrund weiterzulaufen, im wahrsten Sinne des Wortes. Genauso wie man beim Telefonieren durch die Home Taste einen blauen “Zurück zum Gespräch” Balken am oberen Bildschirmrand bekommt, hat Nike+ einen “Zurück zum Workout” Balken in fetzigem Rot.
Ja, manche Geeks wollen halt während der Bewegung trotzdem E-Mails lesen. Damit ist es möglich alle anderen Funktionen seines iPhone 3GS zu nützen. Ein realistisches Anwendungsbeispiel ist, dass mir beim Schnell-Spazieren Dinge in der Natur auffallen, die meine Geek-Augen aus dem Internet so nicht kennen. Auf diese Weise kann ich ohne anzuhalten zur Kamera wechseln und ein Foto schiessen … für mein Blog.
Das Workout läßt sich auch durch den Taster am Kopfhörer pausieren und fortsetzen. Das ist dann synchron mit der Musik-Wiedergabe. Also einmal drücken, pause, etwas stretching, nochmal drücken weiterlaufen.
Es ist auch möglich einen fertigen Lauf zur Kalibrierung zu verwenden. Nike+ berechnet die gelaufene Strecke aufgrund eines Beschleunigungssensors im Sensor. Für die meisten Leute sollten die so gemessenen Distanzen passen. Besonders kleine oder große Leute können aber mittels Kalibrierung die Genauigkeit verbessern.
Der Upload zur Nike+ Website funktioniert genauso wie beim originalen Gespann aus Sensor, Empfänger und iPod nano über iTunes. Sobald man das Gerät zum Auflanden bzw. Synchronisieren ansteckt wird man gefragt, ob man die Daten hochladen will. Und danach kommt die zweite Frage, ob man sogleich auf die Website wechseln will.
Die mit High-Tec verbundene Einfachheit macht Nike+ mit einem iPhone 3GS zum idealen System um uns Computer-Fuzzis etwas öfter zu motivieren den Bildschirm gegen die Natur zu tauschen.