Film Preview: She's the Man

Zunächst denkt man wieder einer weitere Teeny-Komödie vorgesetzt zu bekommen, wenn man She’s the Man sieht. Allerdings handelt es sich um eine stark modernisierte Version von Shakespeare’s Twelth Night, or What You Will und der Plot ist wahrlich großartig.

Viola will unbedingt Fußball spielen und ist höchst enttäuscht, als ihre High School die Damenfußballmannschaft mangels Anmeldungen einstellt. Deshalb verkleidet sie sich als ihr Bruder und schmuggelt sich so in die Männer-Mannschaft ein. Ein Bursche namens Duke hilft ihr dabei im Fußball besser zu werden, dafür hilft ihm Sebastian (= Viola) mit den Frauen. Schlussendlich gibt es auch noch Romantik und ein Happy End nach vielen Verwicklungen, an denen selbst William S. seine Freude hätte.

Amanda Bynes kam uns bisher noch nicht unter, sie war praktisch nur bei ein paar unwichtigen TV-Serien zu Gast. Jetzt hat sie tatsächlich (wie auch im Film) ihr Debüt als Filmschauspielerin in einem nennenswerten Film. Bynes spielt brilliant die Eigenheiten junger Männer nach, größtenteils amüsant glaubwürdig (als Mann fühlt man einen sarkastischen Spiegel vor seiner Nase), aber dann doch so witzig durchschaubar, dass es eine permanente Freude ist, zu sehen wie sich die Geschichte entfaltet. Als Zuschauer wähnt man sich aufgenommen in den Kreis der Eingeweihten, der gemeinsam mit Bynes eine Freude daran hat, alle anderen an der Nase herumzuführen.

Schon Shakespeare’s Stück wirft die philosophische Frage auf, inwieweit Klassifikationen wie Geschlecht oder sportliches Können fixe Größen sind, oder ob sie durch Kleidung und Verhalten gewechselt werden können. Der moderne Ausdruck dafür ist “Rollendenken”. Wir denken an die Stereotypen von Frauen und Männern und was diese tun sollen um als normal zu gelten. Was davon ist eigentlich biologisch und was gesellschaftlich? Auf jeden Fall kann ich dem Film wärmstens empfehlen, insbesondere in der Originalfassung. Ob Viola’s Männerslang auf Deutsch auch so gut kommt sei dahingestellt.

Der Film kommt mit großer Verspätung in die österreichischen Kinos, in Deutschland kam er schon vor einem Monat raus.

This entry was posted in Film Kritiken. Bookmark the permalink.