Film: James Bond – Quantum of Solace

Ehrlich gesagt, der neue James Bond hat mich leicht enttäuscht. Kein Q, keine Bond-typischen Gadgets, nur ganz wenig Verführung von schönen Frauen. Bond ist so realistisch wie noch nie zuvor. Es gilt keinen einzelnen Super-Bösewicht zur Strecke zu bringen, sondern vielmehr etwas über die neue subversive Organisation namens “Quantum” herauszufinden. Hierfür knüpft Quantum of Solace gleich am Ende von Casino Royale an.

Der Realismus der Schauplätze erfreut einem ganz besonders das Auge. Schön für uns Österreich ist, dass die Festspielbühne in “Brähgäns” vorkommt und viele schöne offensichtliche Österreicher. Leider ist auch der Humor sehr knapp gehalten, der lustigste Witz ist noch, dass ein korrupter Mann am liebsten in Euro bezahlt werden will, der Dollar sei nicht mehr, was er einmal war, aufgrund der Kriege…

Der neue Bond Film zeigt deutlich, wohin die Entwicklung des Franchises gehen soll, der moderne Kino-Besucher erwartet auf eine Weltreise mitgenommen zu werden und wenn es Gadgets gibt, dann nur solche, von denen man sich vorstellen könnte, dass sie wirklich existieren. Wie zum Beispiel der digitale Tisch, auf dem die Leute von MI6 Daten und Fotos mit Handgesten herumschupfen. “Multi-Touch” versteht sich, daran wird ja geforscht.

Der Bond von heute ist nicht mehr charmant wie Sean Connery oder Roger Moore. Er ist “tough” wie Daniel Craig, gut eingekleidet von Tom Ford und wenn er seinen gestählten Oberkörper für die zuschauenenden Damen entblösst, dann sieht man unzählige Narben. Nebenher läuft, schießt, springt, küsst und schlägt er sich durch, unbeirrbar sein Ziel verfolgend.

Quantum of Solace ist anders, als wir es von Bond gewohnt sind. Aber was soll’s, in Zeiten wie diesen nimmt der Bond-Fan, was er kriegen kann. Dass Bond wieder kommt ist sicher wie das Amen im Gebeht, obendrein sagen es auch die Credits “James Bond will return.”

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