Am 31.3.2014 war es dann soweit, mein Hab und Gut wurde von Weistrach nach Wien (rück-)übersiedelt. Nachdem zuvor alles in 30 weisse und 1 braune Schachtel verpackt worden war, wurde es ernst.
Ich hatte die Nacht bei meinem Freund Willi verbracht, der die Möglichkeit beim Mercedes Pappas aufgetan hatte, einen Mercedes Sprinter mit langem Radstand und Kastenaufbau günstig auszuleihen. Es hätte noch die kleinere Alternative mit normalem Body gegeben, aber da hätten wir die Schachteln nicht alle so schön eben hineingebracht. Warum kleckern, wenn man klotzen kann? (Zum gleichen Geld)
Hier sieht man Chauffeur Willi. Durch den schrägen Kamerawinkel wirkte das Auto kürzer als es tatsächlich war. Wir holten es kurz nach 8 Uhr ab und machten uns auf den Weg nach Weistrach. Apple Maps zeigte eine Fahrtdauer von 1:45 h an und so lange brauchten wir auch.
In weniger als einer Stunde waren alle Dinge verladen. Die Fläche war gross genug, dass wir die Schachteln in einer Ebene einladen konnten. Die Teile meiner Infrarot-Kabine waren alle fein säuberlich in grosse Kartons verpackt und kamen oben drauf.
Beim Einladen wurde schon klar, dass ich vielleicht doch noch mehr Schachteln hätte kaufen sollen. Ein gutes Drittel war schon sehr schwer geraden. Beim Packen hat man nämlich das Problem, dass man das Gewicht pro Schachtel so niedrig halten sollte, dass man diese noch bequem tragen kann.
Dies bringt allerdings die Schwierigkeit mit sich, dass man z.B. eine halbe Schachtel mit Büchern dann mit Gewand auffüllen muss. Erstens habe ich nicht so viel Gewand und zweitens gibt der Inhalt dann leichter nach, wenn man Schachteln übereinander stapelt. Ich hatte mehr Angst davor, dass mir das Gewicht einer Schachtel den Inhalt einer darunterlegenden beschädigt, als dass wir zu schwer zu schleppen hätten.
Naja, wer weniger im Kopf hat muss mehr im Bizeps haben. Und zu meiner Verteidigung bringe ich vor, dass ich mich redlich bemüht hatte durch Mischung der Inhalte allzu schwere Kisten zu vermeiden.
Kurz vor 14 Uhr kamen wir bei meiner Wiener Wohnung an und begannen den beschwerlichen Anstieg in den zweiten Stock. Etwa zwei Drittel der Schachteln konnten einzelne Träger bewältigen, beim Rest schalteten wir auf 2-Träger-Modus. Priorität hatten anfangs die Teile der Infrarot-Kabine, damit der Wiederaufbau parallel zum Tragen/Schwitzen passieren konnte.
Es gab diverse Vorschläge wohin wir die Kabine stellen könnten, allerdings wollte ich weder auf mein Schlafzimmer, noch mein Büro verzichten oder die Kabine vor ein Fenster ragen lassen. Als ich die Wohnung vor vielen Jahren renovierte hatte ich mir ziemlich genau überlegt, was wohin käme. Alles hat seinen optimalen Platz, teilweise inspiriert durch Feng Shui Prinzipien. Daher ist jeder Ort für die Infrarot ein Kompromiss, weil ich damit einfach nicht gerechnet hatte.
Als bester Ort stellte sich dann das Wohnzimmer heraus, wie auf dem nächsten Foto zu sehen. Die Kabine ragt zwar 2 cm über die Fensterlöcher, aber da zur Wand ein kleiner Abstand ist, in den der Vorhang fallen kann, kaschiert dieser diesen Sachverhalt.
Was meint Feng Shui nun zur spiegelnden Front/Türe der Physiotherm? Spiegel gleich hinter der Eingangstüre sind ja verpönt, weil sie die einströmende Energie gleich wieder zurückschicken. Hier trifft dies aber nicht zu, denn hier habe ich einen halb-durchsichtigen Spiegel in meinem Ziel-Eck (Mitte, gegenüber Eingang). Dies kann z.B. symbolisieren dass mein Ziel ich nun selbst bin. Selbsterkenntnis ist bekanntlich der beste Weg zur Besserung.
Ich hatte eigentlich mit einer Stunde tragender Tätigkeit gerechnet, tatsächlich brauchten wir mehr als drei. So kann man sich verschätzen. Um 17:20 war der Spuk aber vorüber und ich nahm die folgende kurze Tour durch das Ergebnis auf:
Den Sprinter sollten wir vollgetankt vor 18 Uhr retournieren und dies gelang. Mein Vater hatte mich sein Auto für den Weg zwischen Wiener Neudorf und Wien geliehen. Dieses stellten wir ebenso vollgetankt und gewaschen zurück.
Diverse kleinere Dellen und Turbolenzen will ich hier nicht weiter erwähnen, denn diese passieren immer, wenn solche Großprojekte ausgeführt werden. Ich danke der Familie Pirringer für ihre tatkräftige Unterstützung. Ohne sie hätte ich diesen Umzug nicht geschafft, insbesondere die Physiotherm hätte mir sonst einiges an Kopfzerbrechen bereitet.
Die tatsächliche Übergabe meiner Wohnung wird am Freitag, 4. April stattfinden. Der Student, der diese bewohnt hatte hat noch ein paar Kleinigkeiten ins Reine zu bringen. Am folgenden Montag muss ich am Vormittag sowieso anwesend sein, weil dann ein Techniker von A1 kommt um mir 16 Mbit Internet zu installieren. Bei der Gelegenheit will ich dann auch meinen Hauptwohnsitz wieder ummelden.
Der ursprüngliche Plan wäre gewesen dies erst am 1. Juli zu machen, aber nachdem der Umzug jetzt schon passiert ist bin ich auch nicht traurig darüber, mich schon am 7. April wieder Wiener nennen zu können.
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