Das Markus Drobnik Erfolgsrezept

Diese Woche endet die Schule für den östlichen Teil Österreichs. Mein Cousin Markus Drobnik, seines Zeichens Hautschullehrer, hat neben seinen anderen zahlreichen Aktivitäten seine sonderpädagogische Diplomprüfung mit Bravur bestanden. Ich interviewe gerne erfolgreiche Leute, um zu sehen was für Erfolgsrezepte man sich da abzuschauen vermag.

Olivers: “Gratuliere zur bestanden Prüfung, Du Einserkandidat!” thumbs up

Markus: “Du darfst mir wahrlich gratulieren. Letzten Mittwoch (16.5.) hatte ich meine mündliche halbstündige Diplomprüfung. Beide Studienfachbereiche wurden mit “Sehr gut” benotet. Damit habe ich allen sog. “Diplomprüfungsteile” (Klausur 1, Klausur 2, Diplomarbeit, Defensio und Diplomprüfung) auf “Sehr gut”.

Oliver: “Die Note Eins hattest Du ja bislang nicht abonniert, gell?”

Markus: “Das beweist mir vor allem, dass ich doch gar nicht so dumm bin. Wie du ja vielleicht weißt, war meine AHS-Zeit notenmäßig wenig berauschend: Sie war gekennzeichnet von vielen 3ern, und 4ern, die 5er sind unzählbar, ebenso die “Entscheidungsprüfungen”. 1er und 2er hatten absoluten Seltenheitswert – sehr zum Leidwesen meiner Mutter. Und eine EHRENRUNDE war natürlich auch dabei.”

Oliver: “Markus, was war Deine Motivation dich dieser Prüfung zu unterziehen?”

Markus: “Mit dieser Prüfung stehen mir jetzt im sonderpädagogischen Bereich viele -wenig bekannte – Türen offen. Längerfristig spitze ich auf die ambulanten Einsatzmöglichkeiten als Stütz-, Förder- oder Sprachheillehrer, wo ich entweder einzeln, in Klein- oder Kleinstgruppen mit Kindern arbeiten kann.
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, mit 60 Jahren noch in der Klasse zu stehen.”

Oliver: “Was war in Deinem Fall der Unterschied vom Lernen und der Motivation her zur AHS-Zeit? Warum die plötzliche Brillianz?” Geistesblitz

Markus: “Der Grund für die guten Noten liegt sicher darin, dass ich mir die Studiendauer bis zu einem gewissen Grad aussuchen konnte (2 Jahre oder 3) – ich nahm mir drei Jahre, das letzte davon für die ganzen “Diplomprüfungsteile”. Weiters konnte ich mir etliche Schwerpunkte und Themen selbst aussuchen und mich darin vertiefen. Allein das Diplomarbeitsthema interessierte mich in höchstem Maße, da ich viel von meiner Unterrichtsarbeit hier einfließen lassen konnte. Wenn ich an die AHS-Zeit zurückdenke, so interessierten mich viele Sachen überhaupt nicht, und es waren ständig irgendwelche Prüfungssituationen in Form von Wiederholungen, Tests etc. da. Es war wie eine “Mühle”, aus der es kein Entkommen gab.”

Das Markus Drobnik Erfolgsrezept für Diplomprüfungen

  1. Genügend Zeit (3 Jahre)
  2. Kein Prüfungsdruck (Wiederholungen, Tests)
  3. Gestaltung nach eigenen Vorlieben, dadurch höhere Identifikation mit dem Gelernten
  4. Praxisbezug beim Endergebnis, der Diplomarbeit
  5. Die Ausbildung als nötigen Schritt zu einem weiterführenden Ziel sehen

Oliver: “Habe ich etwas vergessen, willst Du noch etwas philosophisches hinzufügen?”

Markus: “Ich weiß derzeit eigentlich nichts, was noch hinzuzufügen wäre, außer vielleicht die persönliche Reife , die man mit 43 Jährchen hat.” zwinker

Oliver: “Was hast Du als nächstes vor?”

Markus: “Kommendes Jahr startet der Hochschullehrgang “Förderpädagogik” an der neuen Päd. Hochschule (PÄDAK ist vorbei), der angeblich mit dem Bakkalaureat-Abschluss verbunden ist. Diesen überlege ich ernstlich zu absolvieren, um dann noch besser qualifiziert zu sein – hinsichtlich meiner längerfristigen Ziele.”

Oliver: “Uff, der Mann hat noch viel vor! Na dann weiterhin viel Erfolg und paßt auf Deine Gesundheit auf! Red Bull überleben auch ganz gut, ohne dass Du sie weiterhin so viel gesponsert!”

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Film: Shrek The Third

Ich gestehe, ich bin Shrek Fan und mußte mir deswegen heute Shrek The Third ansehen, statt wie sonst üblich in die Überraschungspremiere zu gehen.

Mit dem dritten Besuch im Lande “Far Far Away” aus dem Hause Dreamworks begegnen wir wieder Fiona und Shrek, damit konfrontiert sind, dass der alte Froschkönig nicht mehr will und eigentlich nur Schwiegersohn Shrek als königlicher Nachfolger in Frage kommt, ausser vielleicht Artus, der derzeit eine weit entfernte High School besucht.

Wieder werden alle möglichen Aspekte von Märchen durch den Kakao gezogen, hier blieb alles beim bekannten Erfolgsrezept. Fortschritte in der Computeranimation sind besonders bei den Haaren, den Gesichtsbewegungen und Lichteffekten sichtbar, was die Animateure dadurch ausschlachten, dass die Kamera immer öfter wirklich sehr nahe an den digitalen Akteuren dran ist.

Die im Kino anwesenden Kinder zerkugelten sich des öfteren ziemlich, ganz offensichtlich fanden Jung und Alt die angebotene Handlung gleichermaßen amüsant, wenn auch sehr geradlinig. Etwas mehr Spannung hätte ich mir gewunschen, davon war in den ersten beiden Teilen schon mehr vorhanden. Dem Ende fehlte mir etwas die Dramatik. Aber dafür gibt es etwas gut verkaufte Philosophie, wie ich sie in “Kinderfilmen” besonders schätze.

Die Durchführung von Shrek 3 von gelungen und von Grund auf soldie. Die prominenten Stimmenspender sorgen dafür, dass die Charaktere lebendig werden. Und im Genre der Märchenverarschungen steht Shrek schon lange alleine auf weiter Flur. Shrek 3 hat mir wieder sehr gefallen, ich empfehle es Jung und Alt.

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Summer/Sand in the City

Donauinselfest 2007

Summer-Feeling gab es dieses Wochenende beim Donauinsel-Fest. Nach einem verregneten Freitag konnten sich Besucher wie Veranstalter über angenehme Temperaturen freuen. Dieses Fest der SPÖ zieht mit einer einfachen Gewinnformel ihre Besucher an: viel Musik und noch viel mehr Alkohol, da kann selbst die ÖVP mit ihrem kulturellen Wiener Stadtfest keine ernsthafte Konkurrenz bieten. 

Für meine Prinzessin vom Lande war der diesjährige Besuch gleichzeitig Premiere, groß wurden die Augen als das Ausmaß der Veranstaltung klar wurde, ein gewisses latentes Beklemmungsgefühl begleitete uns auf dem langen Weg vom der U1-Station Donauinsel bis zur Ö3 Bühne nahe der Floridsdorfer Brücke. Zweifelsohne konnte dieses Jahr wieder ein neuer Besucherrekord (etwa 120.000 Besucher) verzeichnet werden.

Ein zweiter Rekord war für mich die Menge an auftretenden Bands, gekoppelt mit einer totalen Abwesenheit von interessanten Acts. Letztes Jahr hatte war Nena wenigstens noch ein Hit, dieses Jahr half auf mehrfache Betrachtung des Line-Ups nicht, um ausser Fendrich oder Willi Resetarits irgendeinen nennenswerten Künstler zu erspähen.

Die Beklemmung fand ihren Höhepunkt am nördlichen Rand des Inselfestes, wo idyllisch umgeben von vollgepinkelten Gebüschen die FM4-Showbühne situiert war. Während des Jahres gibt es immer mehr Leute, die die “indepent music” von FM4 dem Ö3-Mainstream vorziehen. Mir kam vor, als wäre der Raum um die FM4-Bühne noch viel enger als letztes Jahr geworden. Mir wurde ganz spießig zumute und wir flüchteten durch Heerschaaren von Koma-Kindern wieder Richtung Süden. Auf unserem Weg mußten wir des öfteren Krankenwagen mit Blaulicht ausweichen, die ein exzellentes Shuttleservice zu den umliegenden Krankenhäusern zum Magen-Auspumpen eingerichtet hatten. Hauptsache man hört nicht Ö3.

Um 22 Uhr begann dann das fantastischte Feuerwerk, das ich je gesehen hatte. Was da ganze 15 Minuten lang in die Luft geschossen wurde, erzeugte nicht enden wollendes Raumen unter den Zuschauern. Immer wieder riefen die jungen Leute hinter uns “das ist jetzt sicher der Schluß”, nur um dann noch eine größere Explosion zu sehen. Die Sprengkraft und Leutfreude der Mörserladungen schafften es den gesamten sichtbaren Himmel mit bunten Kugeln zuzudecken. Goldener Regen. Bunte Kreise, die die Farbe wechselten. Gewaltig.

Am angenehmsten war es noch auf der Western-Insel, weil sich dort Leute aufhielten, die mit Country-Musik etwas anzufingen wußten. Wir rundeten den Abend noch mit einem Snack und Getränk auf der Nordseite der Copa Kagrana ab, die durch das nahe Fest angenehm wenig überlaufen war.

Sand in the City

Ein Kollege gab mir auch den Tipp, das “Sand in the City” bei Wiener Eislaufverein anzusehen, das machten wir am Sonntag. Dort haben Sandkünstler verschiedene internationale Wahrzeichen in Sand nachgebaut, die man gegen saftiges Eintrittsgeld (EUR 4,50 pro Erwachsener) noch bis im Herbst besichtigen kann. Gegen den Regen hilft eine simple Strategie: die richtige Mischung mit Zement läßt auch den sandigen Stephansdom dem Regen trotzen, wenngleich der britische Big Ben nicht durchgehalten hat.

Sand in the City

Im frei zugänglichen Teil nebenan haben auf Sand und zwischen Palmen diverse Bars und Restaurants einen Platz für den Sommer gefunden und man kann einen gewisses mediteranes Flair, gemischt mit Wiener Bodenständigkeit geniessen. Nicht unähnlicher der Copa Kagrana oder der Strandbar Hermann, nur mit wesentlich mehr Sand.

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Oliver, ONE und Orange

ONE hat endlich einen neuen Besitzer gefunden, die France Telecom Tochter Orange übernimmt de facto den kleinen Betreiber, dem wir seit seiner Gründung vor 10 Jahren zumindest als Kunde die Treue halten.

Knapp die ersten vier Jahre hatte ich selbst bei ONE das Billing System geführt und mich um die Vergebührung der Gespräche gekümmert, bis ich knapp vor der zweiten Mitarbeiterreduktionswelle meinen Sessel zur Verfügung stellte. Es war von oben herab diktiert worden, dass unsere Abteilung einen “Head” abbauen müsse, zur Auswahl für den neuen Abteilungschef standen zwei meiner Kollegen: ein frischer Familienvater und der einzigen Dame in der Gruppe. Beide brauchten ihren Job viel dringender als ich und weil ich mich obendrein etwas langweilte, nahm ich das Heft selbst in die Hand. Ich räumte freiwillig meinen Platz im Tausch für eine nette Abfindung. 3 Monate blieb ich noch um alle Geschäfte reibungslos zu transferieren.

Die dritte Reduktionswelle schlug bei ONE noch viel heftiger ein, das Netzwerk wurde outgesourct, ebenso die Verrechnung. Der Däne Joergen Bang-Jensen hatte immer nur die Summe unter dem Strich im Sinn und so konsolidierte er was das Zeug hielt. Jeder mögliche Ballast wurde über Bord geworfen, um das kleine Unternehmen fit für eine Übernahme zu machen. Dass eine solche kommen würde war klar, seit der deutsche Energieproduzent E.ON die Hälfte des Unternehmens besitzt. Und dieser war es auch, dessen heißen Atem der Joergen jahrelang im Nacken fühlte. 

E.ON war die sprichwörtlich Faust auf dem Auge von ONE. Diese Firma paßte überhaupt nicht zu den anderen Anteilseignern Telenor (17,45%), Orange (17,45%) und TDC (15%), konnte aber mit seiner Mehrheit (50,10%) den rigorosen Sparkurs durchdrücken, damit sie schlußendlich mit Gewinn aus dem Unternehmen aussteigen können. Dieser Ausstieg war mehrfach an dem “njet!” der Partner und an dem zu geringen Verkaufspreis gescheitert.

Scheinbar war Orange jetzt endlich mit dem Ergebnis zufrieden, der Bart des ersten Verkaufsgerüchtes war schon 7 Jahre lang gewachsen. Rein zufällig präsentiert Bang-Jensen im ersten Halbjahr 2007 das beste Ergebnis in der Geschichte von ONE. Aber ganz traut Orange dem Wikinger wohl doch nicht, denn sie verdoppeln erst mal nur ihren Anteil (auf 35%) und parken die übrigen Anteile beim ungarischen Finanzinvestor Mid Europa Partners, der an den Geschäften selbst kaum Interesse hat. So haben sie zwar das volle Sagen, müssen aber nicht allzuviel riskieren.

Österreich hat, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, aufgrund des Preiskrieges sehr günstige Mobilfunk-Tarife. Diese könnten durch den starken Player aus Frankreich noch weiter rutschen. Österreich ist als Markt aber schon deswegen interessant, weil bei uns 113% der Leute ein Mobiltelefon besitzen. Mehr als hundert Prozent sind deswegen möglich, weil viele Leute mehr als eine Sim-Karte ihr Eigen nennen. Bald wer hat so wie ich ONE für privat und T-Mobile für die Firma.

Orange ist bekannt für recht innovative Angebote und Nutzung neuester Technologie, wie z.B. Fernsehen am Handy. Wir dürfen also gespannt sein, was für Vorteile wir ONE-Kunden aus dieser Roschade ziehen können. Ich hoffe, dass sich diese nicht statt einer süßen Orange als saure Zitrone entpuppt.

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Wien ist mir lieb und teuer

Die Konsultingfirma Mercer Human Ressource Consulting erhebt jährlich die Lebensqualität und die Lebenskosten in den weltwelt 215 größten Städten. Als Wiener freut es mich natürlich jedes Mal zu sehen, dass meine Heimatstadt international im Spitzenfeld liegt. Aber all die Qualität hat wohl auch ihren Preis, wenngleich die diesbezügliche Auflistung doch einen überraschenden ersten Platz hat.

Lebensqualität

Mercer möchte verstanden wissen, dass sie in dieser Erhebung die Qualität des “Lebens an diesem Ort” erheben und nicht etwa die Lebensqualität anundfürsich. Letztere ist zu individuell und kann auch nicht wirklich empirisch festgestellt werden. Für das vorliegende Ranking hat Mercer 39 Faktoren erhoben, wie zum Beispiel: politisches und ökonomisches Umfeld, Sicherheit, Gesundheitsversorgung, öffentlicher Verkehr, Einkaufsmöglichkeiten, Ausbildung, Wohnungsmöglichkeiten und die Natur.

Wien konnte sich verbessern und schloß zu Vancouver auf den tollen dritten Platz auf. Ich freue mich natürlich auch über Zürich auf dem ersten Platz, weil wir dort ein Haus besitzen.

Qualität

[Quelle: Mercer HR Consulting]

Lebenskosten

Qualität hat doch ihren Preis, oder? Wenn man dem zweiten wichtigen Report von Mercer glauben darf, dann ist der Preis für Lebensqualität aber geographisch doch extrem unterschiedlich. Die Reihenfolge der Städte auf diesem Report deckt sich nämlich nicht im geringsten mit dem Index der Lebensqualität. So wird der einsame erste Platz von Moskau belegt, was den Betrachter doch anfangs wundert.

Relativ gesehen schneidet Wien hier auch sehr gut ab, denn trotz der wesentlich höheren Lebensqualität liegen die Lebenskosten unter dem Referenzwert von New York. Wesentlich beeinflußt wurde dieses Ranking durch den schwächelnden Dollar, der viele amerikanische Städte günstiger machte.

Cost

[Quelle: Mercer HR Consulting]

Fazit

Natürlich hört man gerne von Statistiken, die den eigenen Glauben bestätigen. Obige Studien könnten mich als Wiener dazu verleiten, freudig auszurufen “Schaut’s ich hab’ euch gleich gesagt, das Wien super is.”. Jedenfalls könnte vieles in Wien im internationalen Vergleich doch als gutes Vorbild dienen, auch wenn der typische Wiener ständig unzufrieden ist.

In Wien wird sehr gute Lebensqualität zu einem attraktiven Preis geboten. Wer hier leben und arbeiten darf, der kann sich wirklich glücklich schätzen.

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